Andrew Cutler Ausleitung: Wie findet man die richtige Anfangsdosierung?

Andrew Cutler Ausleitung: Wie findet man die richtige Anfangsdosierung?

Andrew Cutler Ausleitung: Wie findet man die richtige Anfangsdosierung?

Das wichtigste Ausleitungsmittel beim Cutler-Programm ist die Alpha Liponsäure. Sie wird in niedrigen Dosierungen oral gemäß ihrer Halbwertszeit in Runden von mindestens drei Tagen eingenommen. Während dieser 3-Tages-Runden wird das Mittel alle drei Stunden rund um die Uhr, also auch nachts geschluckt. Wie genau das vor sich geht, habe ich in diesem Video erklärt. 

Eine Frage, die hier immer wieder aufkommt, ist die nach der richtigen Dosierung. Alpha Liponsäure ist ein Nahrungsergänzungsmittel, das frei erhältlich und recht preiswert ist. Man findet bei Amazon oder anderen Händlern eine große Auswahl davon. Die dort erhältlichen Dosierungen bewegen sich jedoch zwischen 100 und 600 mg pro Kapsel.

Anfangsdosierungen bei Andrew Cutler

Darf man mit solch hohen Dosierungen die Cutler-Ausleitung anfangen?

Nein. Die richtige Anfangsdosis bei der Cutler-Methode liegt üblicherweise zwischen 12 und 50 mg .

Durch die Einnahme solch geringer Mengen wird verhindert, dass mehr Schwermetalle mobilisiert werden, als vom Körper ausgeschieden werden können. Passiert das nämlich, so kann es zu einer extremen Verschlechterung beim Patienten kommen. Das wird durch die Einnahme von kleinen, aber häufigen Dosierungen unterbunden.

Derart kleine Mengen von Alpha Liponsäure sind bei deutschen Anbietern jedoch nicht erhältlich. Was man da mit viel Glück findet sind 50 mg Kapseln, selten jedoch kleinere Dosierungen.

Drei Lösungen für niedrig dosierte Kapseln

Hier nenne ich drei Möglichkeiten, wie Sie trotzdem zu niedrig dosierten Kapseln kommen können:

1. Kaufen Sie die Ausleitungsmittel bei ausländischen Anbietern. Die folgenden Shops bieten Alpha Liponsäure in schon abgefüllten, niedrigen Dosierungen an:

Livingsupplements.com ist südafrikanischer Online Shop, der alle bei der Cutler-Ausleitung verwendeten Ausleitungsmittel anbietet: Alpha Liponsäure, DMSA und DMPS mit Dosierungen schon ab 0,25 mg.

Bedenken Sie, dass DMSA und DMPS in Deutschland rezeptpflichtige Mittel sind. Das heißt, dass wenn Sie diese Stoffe bestellen, sie eventuell beim Zoll landen könnten mit rechtlichen Konsequenzen für Sie.

Alpha Liponsäure bedarf keines Rezeptes.

Livingsupplements verkauft qualitativ sehr gute Mittel. Auf Anfrage werden Ihnen die Reinheitszertifikate zugeschickt. Der Gründer dieses Shops hat selber das Cutler Protokoll angewendet und war in engem Kontakt mit Dr. Cutler. Ich habe hier selber jahrelang eingekauft. Der einzige Nachteil sind die längeren Lieferzeiten. Es dauert ca. 10 bis 14 Tage bis die Bestellung ankommt.

Mandimart ist in Großbritannien ansäßig und führt Ausleitungsmittel von Livingsupplements in 3mg, 12mg, 25mg und höher an. Da die Mittel aus Europe verschickt werden, sind die Lieferzeiten kürzer. 

iHerb bietet eine Reihe von 25mg wie auch 50mg Kapseln an. Auch hat er viele andere nützliche Nahrungsergänzungsmittel, die Sie auf meiner Shop-Seite einsehen können. 

Supersmart bietet DMSA in 100 mg Kapseln an. Dr. Cutler empfiehlt pro Anfangsdosis maximal 25 bis 50 mg.

2. Benutzen Sie eine Kapselfüllmaschine und stellen Sie so selber kleinere Dosierungen her. Mit Hilfe einer solchen Maschine können Sie aus Kapseln, die 100 oder 200 mg oder mehr Alphaliponsäure enthalten, viel kleinere Dosierungen herstellen. Sie brauchen dazu zusätzlich leere Kapseln, das Ausleitungsmittel selbst und ein Füllmaterial. In diesem Video finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Kapselfüllmaschine: ich empfehle Maschinen für Kapseln der Größe 1, da diese nicht zu groß sind und somit einfacher zu schlucken sind.

Maschine für die Herstellung von 24 Kapseln finden Sie hier

Oder verwenden Sie eine Maschine für die Herstellung von 100 Kapseln. Das erlaubt die Herstellung von noch kleineren Dosierungen.  

Die 200 mg Kapseln von Alpha Liponsäure von Prof. Michalzik sind von sehr guter Qualität, da ohne jegliche Füllstoffe, und es handelt sich um die richtige, also die normale Liponsäure, nicht die „R“. Bei der Cutler-Ausleitung wird die R-Form nicht angewendet. 

Füllmaterial: Ich empfehle entweder

L-Leucin

BCAA 

L-Arginin

Magnesium-Carbonat (gibt es als pharmazeutische, also extrem reine, Qualität nur in 1kg Töpfchen) oder Magnesium-Oxid , welches es auch in 250g und 500g Beuteln gibt. Beide Magnesiumarten werden vom Körper nicht gut aufgenommen und eignen sich somit sehr gut als Füllmaterial. 

Reismehl: ich empfehle weißes Mehl, da es weniger Oxalate enthält.

Kapseln: ich empfehle pflanzliche Kapseln, da Gelatine-Kapseln bei Histaminintoleranz ein Problem darstellen können. Achten Sie darauf, dass die Kapsel-Größe mit der Kapselfüllmaschinen-Größe übereinstimmt. 

3. Wenn Sie Dosierungen von 20 oder 25 mg einnehmen, so können Sie Kapseln von 100 mg Größe auch per Augenmaß teilen. Das Pulver können Sie dann einfach lose einnehmen. Laut Dr. Cutler gibt es bei den Dosierungen einen Spielraum von +/- 20%.

Wie findet man die richtige Dosierung?

Dr. Cutler meint, dass die richtige Dosis bei den meisten Menschen irgendwo zwischen 25 und 50 mg liegt. Obwohl es Menschen gibt, die sogar bis auf 3 mg runtergehen müssen.

3 bis 50 mg – das ist eine ziemlich weite Spannbreite. Wie findet man also die richtige Menge für sich?

Für den Anfang gibt es grobe Empfehlungen: je kränker man ist, um so geringer sollte die Anfangsdosierung sein.

Diejenigen, die bettlägerig sind oder nicht arbeiten können, müssen eventuell mit so geringen Dosierungen wie 3 bis 5 mg oder sogar weniger anfangen.

Ist man voll funktions- und arbeitsfähig, so kann es sein, dass Anfangsmengen von 25 oder 50 mg akzeptabel sind.

Die endgültige Anfangsdosis findet man durch Ausprobieren.

Wie weiß man, dass man die richtige Dosis erwischt hat?

Das weiß man, wenn man während der Runde eine deutliche Veränderung in den Symptomen verspürt, diese jedoch erträglich ist. Veränderungen sind typischerweise Müdigkeit oder Reizbarkeit. Generell kann sich während der Runde jedes der von Quecksilber verursachten Symptome entweder deutlich verschlechtern oder verbessern. Worauf man also schaut, ist, ob ein Ausschlag in den Symptomen, entweder nach oben oder nach unten während der Runde stattgefunden hat.

Sind die Ausschläge während der Ausleitung extrem und es „haut einen regelrecht um“, so ist das ein Zeichen dafür, dass man zu viel von den Ausleitungsmitteln einnimmt. In einem solchen Fall muss man die Runde abbrechen, mindestens 3 Tage Pause machen, und dann eine neue Runde mit einer niedrigeren Dosierung starten.

Wenn man gar keine Veränderung während der Ausleitung noch während der Pause spürt, so kann es sein, dass die Dosis zu klein ist. In einem solchen Fall wartet man mindestens 3 Tage, und dann verdoppelt man die Menge des Chelators. Das kann man von Runde zu Runde machen, bis man die richtige Dosis gefunden hat. Dieses Vorgehen ist jedoch nur am Anfang der Ausleitung erlaubt, bis man sich auf die richtige Startmenge eingependelt hat.

Hat man diese gefunden, so erhöht man das Ausleitungsmittel später alle paar Monate um jeweils maximal 50%. Man darf die Dosis jedoch nie mitten in der Runde erhöhen, sondern immer nur von Runde zu Runde.

Bedenken Sie auch, dass bei der Quecksilberausleitung die Sicherheit die Priorität ist, nicht die Schnelligkeit. Es geht darum, gesund zu werden, nicht Rekorde zu brechen.

Was, wenn man schon mit zu hohen Dosierungen begonnen hat? 

Was ist aber zu tun, wenn man schon einige Runden mit 100 oder 200 mg Kapseln absolviert hat und damit eigentlich ganz gut gefahren ist?

Es kommt drauf an.

Wenn es Indizien dafür gibt, dass tatsächlich eine chronische Quecksilbervergiftung vorliegen könnte, wie z. Bsp. viele Amalgamfüllungen in der Vergangenheit oder hohe Quecksilberwerte auf einem Labortest, dann würde ich empfehlen die Ausleitung trotzdem mit einer deutlich geringeren Dosis fortzuführen. Auch wenn man Mengen von 100 oder 200 mg alle 3 Stunden bis dahin gut vertragen hatte. Es kann nämlich sein, dass es zu einer verzögerten Reaktion kommt, die dann extrem unangenehm sein könnte und von der man sich lange erholen muss.

Wenn Sie aber schon mehrere Monate lang solch hohen Dosierungen einnehmen, und Sie in der Zeit während der Runden keine dramatischen Reaktionen erlebt haben, so ist es unwahrscheinlich, dass Sie quecksilbervergiftet sind.

So hatte ich vor kurzem einen Fall, wo ein Mann Alpha Liponsäure in Höhe von 600 mg eingenommen hatte und das alle 3 Stunden, also nach den Cutler-Vorgaben. D.h er nahm täglich eine Gesamtdosis von 4800 mg von Alpha Liponsäure zu sich. In der Zeit konnte er während der Runden weder eine deutliche Verbesserung noch eine deutliche Verschlechterung verspüren. Meine Schlussfolgerung war, dass er höchstwahrscheinlich nicht unter Quecksilbervergiftung litt. Ich habe ihm somit von einer weiteren Quecksilberausleitung abgeraten.

Falls Sie an einem Beratungsgespräch mit mir interessiert sind, so buchen Sie gerne eine telefonische Beratung. Es kann sehr gut sein, dass Schwermetalle bei Ihnen kein Problem darstellen. Ich kann Ihnen dabei helfen, das herauszufinden. 

Paola Dziwetzki

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Bettlägerig nach Chlorella? Zwei Fallbeispiele

Bettlägerig nach Chlorella? Zwei Fallbeispiele

Bettlägerig nach Chlorella? Zwei Fallbeispiele

In diesem Artikel stelle ich zwei Fälle vor, bei denen es nach der Einnahme von Chlorella gemäß der Dr. Klinghardt Methode zu Bettlägerigkeit gekommen ist.

Diese Fälle werden in dem Dokument “Chlorophyll und Häm: Toxische Wechselwirkungen bei subklinischer Porphyrie und Schwermetallvergiftung” von Gerald Würkner beschrieben.

Fall Nr. 1:

“Patient 1 (P1), 35 Jahre, männlich: Der Patient, der an Hormonstörungen leidet, ansonsten aber einen weitgehend gesunden Eindruck hinterlässt, entschließt sich ohne klare Indikation im Alter von ca. 25 Jahren zu einer Hochdosis-Therapie mit Chlorella. Nach einiger Zeit stellen sich bei P1 schwer zu klassifizierende Symptome ein, die vor allem durch einen extremen körperlichen und geistigen Leistungseinbruch charakterisiert sind.

Trotz der Verschlechterung wird die Therapie mit Chlorella fortgesetzt. Schließlich tritt ein Ikterus auf. Als daraufhin die Dosis der Chlorella reduziert und dann ganz abgesetzt wird, erfolgt zwar eine Remission des Ikterus, aber keine Besserung des Allgemeinzustandes, sodass weitgehend Bettlägerigkeit vorliegt.

Zusätzlich treten massive Unverträglichkeitsreaktionen, ins- besondere bei einer Vielzahl von Nahrungsmitteln, als auch schwere Obstipation und psychische Symptome (u.a. Angst- zustände, Panikattacken) auf. Weitere Symptome: Tinnitus, Gewichtszunahme, Herzklopfen, Schweißausbrüche, Schlaf- störungen, Probleme mit dem Blasenschließmuskel nach dem Urinieren, trockene Haut, schrumpelig eingefallene Fingerkuppen.

Insgesamt muss der Zustand als schwerwiegend (konstant bettlägerig), mitunter auch kritisch, eingestuft werden. Klinisch lässt sich nichts wirklich Auffälliges beobachten, außer dass der Dopaminspiegel zeitweise unterhalb der Nachweisgrenze liegt. Bereits Jahre nach dem Absetzen der Chlorella wurde in einer Krise eine Harnprobe nach einiger Zeit an der Luft dunkelbraun.”

Fall Nr. 2:

“Patient 2 (P2), 50 Jahre, männlich: Als Jugendlicher wiederholt innerhalb mehrere Jahre starke krampfartige Schmerzen im Oberbauch, vorwiegend auf kurzfristige Nahrungskarenz (verspätete Mahlzeit bzw. Ausfall einer Mahlzeit). Als junger Erwachsener Mitte 20 einige Male bierbrauner Harn ohne weitere Auffälligkeiten sowie Parästhesien in den Beinen.

Mit 32 Jahren Entwicklung eines unspezifischen Beschwerdesyndroms ohne klare Diagnose. Es ist durch einen körperlichen und geistigen Leistungseinbruch gekennzeichnet, der zu mehrmonatiger Bettlägerigkeit führt, als auch durch Unverträglichkeitsreaktionen auf Nahrungsmittel. Symptome des Syndroms: Komplex aus Seh-, Konzentrations-, Sprach-, Wahrnehmungs- und Bewusstseinsstörungen, die in erster Linie als Überlastung der jeweiligen Bereiche selbst bei geringen Reizen charakterisiert sind, nervöse Unruhe, allgemeine muskuläre Schwäche mit Neigung zu Muskelverhärtung bzw. Verkrampfung, umfassende Parästhesie (alle Extremitäten und die gesamte Stützmuskulatur) direkt auf Belastung, aber auch bei Ruhe, Tremor nach Belastung, Koordinationsstörungen mit Ansätzen von Lähmungen, Schmerzen/Druck im Bereich der Leber (rechter Rippenbogen), Probleme mit dem Blasenschließmuskel nach dem Urinieren, Einknicken beim Gehen, Tinnitus, Herzklopfen, Übelkeit und Magenschmerzen, zuerst Diarrhö dann Obstipation, Entzündungen im Mundraum, starker Speichelfluss, saurer Geschmack im Mund, Schweißausbrüche, entzündete Papeln auf der Haut, trockene Haut, schrumpelig eingefallene Fingerkuppen, regelmäßig zusätzlich Migräneschübe. Therapeutisch wird aus- schließlich Glukoseinfusion vertragen.

Nach langsamer Besserung verschlechtert sich der Zustand einige Jahre später, im Alter von 38 Jahren, mit der bereits bekannten Symptomatik erneut, wobei durch eine hochdosier- ten Chlorella-Einnahme zur Schwermetallentgiftung ein erster, sich mit der Einnahme der Chlorella kontinuierlich steigern- der Krankheitsschub ausgelöst wird und nach einer darauf- folgenden Amalgam-Entfernung ein zweiter derart schwerer Krankheitsschub einsetzt, dass zeitweise Lebensgefahr durch Atemlähmung besteht. Es treten neben dem genannten Syndrom erneut kurzzeitige Lähmungen der Extremitäten als auch zusätz- lich Zonen mit Hypästhesie im Bereich der Beine auf und eine Kohlehydratverwertungsstörung.

Ab diesem Zeitpunkt sind selbst kleinste Mengen Chlorella von erheblich krankheitsverschlimmernder Wirkung. Der Zustand scheint insgesamt nicht reversibel und kleinste Belastungen (Überlastungen des aktuellen Zustandes) führen sofort zu einer erneuten langfristigen Verstärkung des gesamten Syndroms. Auch in diesem Fall liefern keine allgemein anerkannten klinischen Parameter einen Hinweis auf die Erkrankung. “

 

In beiden Fällen hat die Einnahme von Chlorella zur Bettlägerigkeit geführt, die nicht reversibel zu sein scheint.

Der Autor des Dokuments, Herr Gerald Würkner, argumentiert, dass in beiden Fällen die dramatischen Nebenwirkungen darauf zurückzuführen sind, dass der Chlorophyll-Gehalt des Chlorellas eine bis dato nicht diagnostizierte Porphyrie erstmalig zum Vorschein gebracht hat.

Was ist eine Porphyrie?

Porphyrine sind Baustoffe, die bei der Synthese von Häm wichtig sind. Werden diese Baustoffe nicht richtig verwertet, so können erhöhte Porphyrinwerte im Blut und Urin nachgewiesen werden. Eine Porphyrie ist also eine Stoffwechselstörung, die eine Reihe von Symptomen hervorrufen kann: von physischen bis zu psychischen Störungen.

Eine Porphyrie kann durch erhöhte Porphyrinwerte im Urin diagnostiziert werden. Da der Test jedoch extrem sensitiv ist, kommt es oft zu falsch negativen Diagnosen. Werden die Urinproben falsch gehandhabt, so kann es zu einem falschen Resultat kommen, obwohl der Patient tatsächlich an einer Porphyrie leidet.

Liegt eine Porphyrie vor, so kann man das auch anhand des Farbumschlags des Urins feststellen: wird der Urin, nachdem er einige Zeit lang an der Luft stand, braun, so kann das auch auf eine Porphyrie hindeuten.

Bei beiden Patienten wurde zu bestimmten Zeitpunkten festgestellt, dass der Urin mit der Zeit braun wurde. Beide Patienten zeigten jedoch negative Porphyrin-Urintests.

Was ist Chlorophyll?

Chlorophyll ist ein Farbstoff, der Pflanzen ihre grüne Farbe verleiht.

Was ist Chlorella?

Chlorella ist eine Alge. Sie wird in grünen “Presslingen” verkauft und oft bei Schwermetallvergiftungen angewendet.

Wieso Chlorophyll keine Bettlägerigkeit bei Porphyrie auslösen kann 

Der Autor des Dokuments, Herr Gerald Würkner, stellt die These auf, dass in Menschen, die an einer subklinischen Porphyrie leiden, ein Schub von akuter Porphyrie durch hohe Gaben von  Chlorophyll (in dem Fall in Form von Chorella) ausgelöst werden kann.  

In diesem Artikel widerlege ich Herr Gerald Würkners These, dass die Bettlägerigkeit bei den beiden Männern durch das Chlorophyll hervorgerufen wurde.

Stattdessen gebe ich 8 Gründe an, wieso meiner Meinung nach die Bettlägerigkeit nichts mit dem Chlorophyllgehalt von Chlorella zu tun hatte, sondern mit der Fähigkeit von Chlorella Quecksilber zu mobilisieren und zu verlagern.

Grund Nr. 1

Herr Würkner stellt die Effektivität und die Sicherheit von Chlorella bei der Schwermetallvergiftung niemals in Frage.

Von den 54 Quellenangaben am Ende des Dokuments beschäftigt sich kein einziges davon mit Chlorella und dessen angeblicher Fähigkeit, Schwermetalle zu entgiften.

Herr Würkner beschäftigt sich also in keiner Weise damit, ob Chlorella tatsächlich Quecksilber und andere toxische Metalle entgiften kann. Er nimmt es als Gegeben hin, ohne darauf einzugehen, wieso. Herr Würkner zitiert keine einzige Studie und keine dokumentierten klinischen Beobachtungen, die bei Chlorella eine entsprechende Fähigkeit belegen können. 

Wir wissen, dass auch die sichersten Arzneimittel und Therapien Nebenwirkungen haben können. So wären diese mit Sicherheit bei einem Mittel zu erwarten, der die Fähigkeit besitzt, Schwermetalle zu mobilisieren. Das alleine könnte die Nebenwirkungen bei einer Hochdosis-Chlorella-Therapie erklären. Herr Würkner ignoriert diese Tatsache völlig. 

Grund Nr. 2:

Es gibt eine Verbindung zwischen Quecksilbervergiftung und Porphyrie.

So beschäftigen sich mindestens 17 von den 54 Studien und Artikeln, die Herr Würkner zitiert mit dem Zusammenhang zwischen Quecksilber- oder Bleivergiftung und Porphyrie.

Auch ist Dr. Andrew Hall Cutler in seinem Buch “Amalgam Illness” auf diese Tatsache eingegangen. So wissen wir spätestens seit dem Erscheinen seines Buches in 1999, dass eine Diagnose von Koproporphyrinen (eine bestimmte Art von Porphyrinen) im Urin eine positive Diagnose von Quecksilbervergiftung darstellt.

Wir wissen also, dass in den meisten Fällen Porphyrie = Quecksilbervergiftung.

Bei Fall 2 kann man eine Quecksilbervergiftung mit großer Wahrscheinlichkeit bestätigen, da einer der Krankheitsschübe direkt nach einer Amalgamentfernung (größere Exposition zu Quecksilberdampf) stattfand.

Bei Fall 1 wurde eine Quecksilbervergiftung nicht überzeugend ausgeschlossen. Es wird in keiner Weise beschrieben, wie man zu dem Schluß gekommen ist, dass dort keine Schwermetallvergiftung vorliegt, da ja Hormonstörungen durchaus von einer Quecksilbervergiftung verursacht sein können.

Aufgrund des engen und vielfach zitierten Zusammenhangs zwischen Quecksilbervergiftung und Porphyrie würde man erwarten, dass Herr Würkner sich mit den typischen Symptomen von Quecksilbervergiftung auseinandersetzen würde. Das findet jedoch seltsamerweise nicht statt.

Wenn wir also wissen, dass eine Quecksilbervergiftung vorliegt und dass die Person mit einem Mittel behandelt wurde, welches in der Lage ist, Quecksilber zu mobilisieren (was Chlorella ja wegen seiner einfachen Thiolverbindungen tun kann) und wenn es dann während dieser Therapie zu Nebenwirkungen kommt, so wäre die naheliegendste Erklärung die, dass diese Nebenwirkungen eben aufgrund der Mobilisation von Quecksilber entstanden sind. Jedoch versäumt es Herr Würkner diese simple Logik aufzugreifen.

Grund Nr. 3

Chlorella besteht aus vielen verschiedenen Inhaltsstoffen: Proteinen, Chlorophyll, Schwefelverbindungen, Vitaminen, Mineralstoffen, und manchmal ist es auch mit Schwermetallen kontaminiert. Das sind also eine Reihe von Faktoren, die bei der Entwicklung der Nebenwirkungen eine Rolle gespielt haben können. Wie war Herr Würkner in der Lage, daraus sofort das Chlorophyll als den Übeltäter isolieren und identifizieren zu können? Das wird an keiner Stelle erklärt.

Grund Nr. 4

Chlorophyll ist ein frei verkäufliches, billiges Nahrungsergänzungsmittel, das überall in seiner reinen Form erhältlich ist.

Wenn es tatsächlich stimmt, dass bis zu 5% der Bevölkerung an einer Porphyrie leiden, so müsste man viel öfter Berichte von Gegenreaktionen hören. Diese gibt es jedoch nicht.

Diese Tatsache alleine widerlegt Herr Würkners These.

Grund Nr. 5

Chlorophyll ist in fast jeder Pflanze und so auch in grünem Gemüse enthalten. Wenn also Chlorophyll tatsächlich zum Ausbruch einer Porphyrie führen kann, so müsste man auch hier viel öfter entsprechende negative Berichte hören. Aber auch hier sucht man danach vergebens.

Grund Nr. 6

Herr Würkner ignoriert das Prinzip von Ockhams Rasiermesser. Dieses kommt zur Anwendung, wenn wissenschaftliche Thesen aufgestellt werden. Es besagt, dass nur die einfachste Erklärung auch die wissenschaftlich korrekte sein muss.

Die einfachste Erklärung hier ist die, dass quecksilbervergifteten Menschen ein Mittel verabreicht wurde, von dem wir wissen, dass es eins der gefährlichsten Nervengifte mobilisieren kann, das es gibt. Das Aufkommen der anschließenden dramatischen Symptome kann nur mit der Präsenz von Quecksilber erklärt werden. Die Symptome von Quecksilbervergiftung sind vielfach dokumentiert und liegen bei beiden Patienten vor, während oder nach der Behandlung vorzufinden.

Das Heranziehen eines neuen Sachverhaltes (Chlorophyll verursacht Schub von Porphyrie) für den der Autor keinen einzigen Beleg vorlegen kann, ist konträr zu Ockhams Rasiermesser und muss somit verworfen werden.

Grund Nr. 7

Es gibt im Internet eine Vielzahl von Artikeln und Videos, die die Sicherheit und Effektivität von Chlorella propagieren, Schwermetalle zu entgiften. Wenn man sich jedoch die Kommentare unter diesen Videos und Artikeln durchliest, so findet man Berichte, die von oft dramatischen Nebenreaktionen sprechen.

Das zeigt also, dass das Aufkommen von Nebenwirkungen nach der Gabe von Chlorella nicht selten ist. Ganz im Gegenteil, es scheint recht häufig zu sein.

Auch fängt Herr Würkner selbst seinen Artikel mit folgendem Satz an “ Bei der Therapie vermuteter chronischer Schwermetallvergiftungen, beispielsweise durch Amalgam, mittels Chlorella spp. nach dem Therapieansatz von Dr. Klinghardt, wurde wiederholt beobachtet, dass hohe orale Gaben von Chlorophyll (Der Autor meint Chlorella. Er zeigt keinen einzigen Fall, wo die reine Gabe von Chlorophyll ähnlich dramatische Wirkungen gezeigt hätte.), wie sie in diesen populären Algenprodukten vorkommen, unter bestimmten Rahmenbedingungen toxisch sind, wobei die Symptomatik Parallelen zu Defekten im Häm-Metabolismus nahelegt. “

Es “wurde wiederholt beobachtet” – der Autor gibt also selber zu, dass Nebenwirkungen bei Chlorella nicht selten sind. Die unkritische Annahme, dass Chlorella also sicher und effektiv bei Schwermetallvergiftung ist, ist nicht haltbar.

Grund Nr. 8

Alle aufgelisteten Symptome, die bei den Patienten vor und nach der Chlorella-Gabe beobachtet wurden, sind typisch für Quecksilbervergiftung.

Jedoch scheint sich der Autor damit seltsamerweise nicht näher beschäftigt zu haben, obwohl mindestens 17 von den von ihm zitierten Studien und Dokumenten sich mit Quecksilber oder Bleivergiftung und Porphyrie befassen. Hätte er das getan, so hätten ihm die Übereinstimmungen mit Quecksilbervergiftung auffallen müssen, die ja auch eine Porphyrie hervorrufen kann.

 

Fazit

Das Dokument “Chlorophyll und Häm: Toxische Wechselwirkungen bei subklinischer Porphyrie und Schwermetallvergiftungen” von Gerald Würkner ist ein nicht gut recherchiertes, unwissenschaftlich konzipiertes Dokument, welches leider nur zu der Verwirrung über Schwermetallvergiftung beiträgt, anstatt Licht ins Dunkel zu scheinen.

Es zeigt auch die folgenden Sachverhalte:

– Die hochgradige Gefährlichkeit von Chlorella, und hier speziell der Klinghardt-Methode. Unter einem meiner Videos zum Thema “Wie Chlorella eine Schwermetallvergiftung verschlimmern kann” kam es wiederholt zu Kommentaren, dass, wenn man die ersten Nebenwirkungen nach der Einnahme von Chlorella verspürt, dass man dann die Dosis erhöhen soll, so wie es das Klinghardt-Protokoll vorschreibt. Dieses Dokument von Gerald Würkner zeigt, wie gefährlich diese Vorgehensweise ist. Stellen sich Symptome ein, die auf eine Mobilisierung von Quecksilber schließen lassen, so sollte man unter gar keinen Umständen, versuchen durchzupowern. Die Konsequenzen können vernichtend sein, wie man in diesem beiden Fällen gesehen hat.

– Die fast völlige Misinformation zwischen Heilpraktikern, Ärzten und der generellen Bevölkerung, was Schwermetallvergiftung angeht. Die Informationen darüber, wie man Quecksilbervergiftung richtig diagnostiziert und behandelt sind oft nicht vorhanden, basieren auf gefährlichem Halbwissen oder sind widersprüchlich.

Wie bereits angesprochen: während einer Quecksilberausleitung wird eines der gefährlichsten Nervengifte mobilisiert, das es überhaupt gibt. Dieses Nervengift steckt in Ihrem Zentralen Nervensystem und verursacht eine ganze Reihe von psychischen und physischen Symptomen. Ein Programm, welches dazu dient, es dort rauszuholen, muss EXTREM vorsichtig konzipiert sein. Dinge müssen stabil gehalten werden. Man muss hier wie bei einem wissenschaftlichen Experiment vorgehen: strikt, indem man einige Faktoren konstant hält und mit entsprechender Fokussierung und Rigorosität. Das kann und sollte man nicht mal nebenbei machen, indem man ab und zu mal ein paar Algenpräparate oder andere Chelatbildner einnimmt. 

Wie man Quecksilber und andere Schwermetalle richtig entgiftet, erfahren Sie auf dieser Seite oder in diesem Video

 

Paola Dziwetzki

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