Kann man mit Chlorella Schwermetalle ausleiten? Eine Analyse der Studienlage

Kann man mit Chlorella Schwermetalle ausleiten? Eine Analyse der Studienlage

Kann man mit Chlorella Schwermetalle ausleiten? Eine Analyse der Studienlage

Anmerkung 28.10.2023: Text wurde aktualisiert, einige grammatische und orthografische Fehler wurden entfernt. Stil wurde verbessert.

Der Gedanke, dass man mit Chlorella toxische Metalle wie Quecksilber oder Blei einfach und natürlich ausleiten kann, ist sehr weit verbreitet. Es ist eine von Heilpraktikern und sogar einigen hoch angesehenen Ärzten akzeptierte Idee, die so gut wie nie in Frage gestellt wird.

Worauf basiert diese Idee? Gibt es tatsächlich “tausende von Studien”, welche die Wirksamkeit von Chlorella belegen, wie man es oft von Chlorella Fans zu hören bekommt?

Es gibt tatsächlich sehr viele Studien, die mit Chlorella durchgeführt wurden, die überwiegende Mehrzahl davon jedoch in Petri-Schalen. Diese Art von Studien haben eine unbekannte Relevanz für Menschen.

Wenn es um Studien geht, die an Menschen oder Säugetieren durchgeführt wurden, so sind es weniger als 10. 

Deren Qualität läßt auch sehr zu wünschen übrig: Eine der an Menschen durchgeführten Studien erfüllt nicht die Kriterien einer wissenschaftlichen Arbeit, sondern stellt eher Marketingmaterial dar.  

Bei der anderen fehlt der vollständige Text, es gibt nicht mal eine Synopsis.

Die restlichen Studien wurden an Ratten und Mäusen durchgeführt, deren Relevanz für Menschen nie erforscht wurde.

Auch untersuchen diese Studien die Wirksamkeit von Chlorella, eine zusätzliche Vergiftung mit Schwermetallen zu verhindern, nicht eine bereits bestehende chronische Vergiftung zu beheben.

Somit ist auch deren Relevanz für Menschen hochgradig fragwürdig.

Aber schauen wir sie uns mal alle im Einzeln an.

Zuvor sollten wir uns jedoch die folgende Fragen stellen:

Wie müsste eine Studie idealerweise aufgebaut sein?

Bevor wir an diese Frage rangehen, sollten wir uns zuerst klar machen, wie eine Studie aufgebaut sein müsste, die beweisen würde, dass Chlorella in der Lage ist Schwermetalle beim Menschen auszuleiten.

Hier einige Ideen:

1. Sie müsste an Menschen durchgeführt worden sein.

2. Sie müsste an Menschen durchgeführt worden sein, von denen man weiß, dass sie chronisch quecksilber- oder bleivergiftet sind. Aufgrund der Tatsache, dass es notorisch schwierig bis unmöglich ist, eine chronische Quecksilbervergiftung eindeutig zu diagnostizieren, ist das schon mal eine große Hürde. Bei Blei kann man eventuell die Haaranalyse verwenden. Aber bei Quecksilber, das sich bevorzugt in Organen wie Gehirn, Schilddrüse oder Leber absetzt, ist das so gut wie unmöglich. 

3. Diese Gruppe von Menschen würde man dann mit Hilfe des Zufallsprinzips in zwei unterschiedlichen Gruppen teilen: Einer Interventions- und einer Kontrollgruppe.

4. Beide Gruppen würden dann etwas zu schlucken bekommen: die Interventionsgruppe würde Chlorella einnehmen, die Kontrollgruppe einen Placebo. Und dieses Placebo müsste dann idealerweise von den Chlorellapresslingen nicht zu unterscheiden sein, weder von den Teilnehmern der Studie noch von den Studienleitern.

5. Dann würde man den Urin und den Stuhl der Personen vor, während und nach der Studie auf Schwermetalle testen und gleichzeitig deren Symptome beobachten und diese am besten auch noch systematisch aufzeichnen und quantifizieren.

6. Das alles müsste natürlich an einer genügend großen Anzahl von Teilnehmern durchgeführt werden also pro Gruppe nicht weniger als 30, und auch ausreichend lang, also mindestens über einige Monate. 

Das wäre also eine so genannte randomized, placebo controlled, double blind study, oder randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie.

Eine Studie von höchster wissenschaftlicher Qualität und auch die einzige Art von Studie, die eine schwermetallentgiftende Wirkung von Chlorella belegen könnte. Das ist die einzige Art von Studie, die eine Kausalität beweisen kann.

Zusätzlich muss die Studie in ihrer Gänze vorliegen, nicht nur die Zusammenfassung, sondern der gesamte Text.

Und da zeichnet sich schon das erste Problem auf.

Chlorella Studien auf Pubmed

Eine Suche auf Pubmed, also der weltweit umfangreichsten Datenbank von Studien und wissenschaftlichen Abhandlungen, zeigt, dass es nicht nur so gut wie keine randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudien zum Thema Chlorella gibt, sondern dass es praktisch so gut wie gar keine an Menschen durchgeführte Studien gibt.

Beim Eintippen der folgenden Stichwörter:

“chlorella mercury”

“chlorella lead toxicity”

“chlorella cadmium”

… bekommt einige hundert Ergebnisse.

Die überwiegende Anzahl davon sind jedoch Studien mit Chlorella in wässrigen Lösungen. Das heißt, sie wurden in Petri-Schalen durchgeführt.

Dann gibt es noch einige, die an Tieren, vor allen Ratten und Mäusen, durchgeführt wurden. Aber nur zwei, die ich finden konnte, wurden an Menschen durchgeführt.

Eine davon erfüllt die gerade erwähnten Qualitätsmerkmale nicht, die andere – weiß man nicht, da der Text nicht vorliegt. Nicht mal eine Zusammenfassung ist zu lesen.

Schauen wir uns diese Studien etwas genauer an.

Chlorella Studien an Menschen

 

1. “The Long-Term Algae Extract (Chlorella and Fucus sp) and Aminosulphurate Supplementation Modulate SOD-1 Activity and Decrease Heavy Metals (Hg++, Sn) Levels in Patients with Long-Term Dental Titanium Implants and Amalgam Fillings Restorations”. [LINK]

Was einem hier sofort auffällt, ist, dass nicht nur Chlorella untersucht wurde. Der Titel der Studie erwähnt nämlich noch weitere Substanzen (Fucus sp, Aminosulphurate) und auch zahntechnische Interventionen (Amalgam Fllings Restorations). 

Das alleine disqualifiziert die Studie, denn wenn mehrere Substanzen und Interventionen benutzt wurden, so kann man unmöglich erkennen, welche Wirkung nur eine Substanz davon, nämlich die Chlorella, hatte. 

Trotzdem steht in der Zusammenfassung der Studie, dass Chlorella und diese Aminosulphurate es geschafft hätten die Werte von Quecksilber, Silber, Zinn, Blei und Uranium zu senken.

Um zu verstehen, wie die Studiendesigner zu dieser Schlußfolgerung gelangt sind, habe ich das getan, was wahrscheinlich 99,9999% aller Ärzte niemals tun, nämlich mir den gesamten Text der Studie durchgelesen. Ich wollte wissen, wie genau diese Studie durchgeführt wurde und was diese Aminosulphurate sind.

So steht da, dass alle Teilnehmer in der Interventionsgruppe die folgenden Mittel verabreicht bekommen hätten:

  • Green-flor
  • Ergytaurine
  • Ergylixir.

Da sind wir schon bei 3 verschiedenen Produkten, nicht mal einzelnen Stoffen.

Wenn man sich die einzelnen Stoff anschaut, die in diesen Produkten enthalten sind, so kommt man auf eine sehr lange Liste. 

Green-Flor enthält:

  • Chlorella
  • Spirulina
  • Kelp
  • Apfelpektine
  • Acerola
  • Distel
  • andere Zusatzstoffe

Ergytaurine enthält:

  • Taurine
  • L-Cysteine,
  • Löwenzahn,
  • Schwarzrettich
  • Broccoli
  • Knoblauch,
  • L-methionine
  • L-glutamine
  • Glycin
  • Zink
  • Folsäure
  • Mangan
  • B Vitamine
  • Selenium
  • Kupfer

Ergylixir enthält:

  • Artischocken
  • Schwarzrettich
  • Holunder
  • Solidago
  • Preiselbeersaft
  • Löwenzahn
  • Klette
  • Molybdän
  • Selenium

und mehr.

D.h. wir haben hier fast 30 verschiedene Stoffe, die zusätzlich zu Chlorella eingenommen wurden, nicht nur zwei weitere wie der Titel es glauben macht.

Diese Studie kann demnach unmöglich einen Wirkungsmechanismus von Chlorella belegt haben. Es ist unmöglich, aufgrund der Studie irgendeinen kausalen Zusammenhang zwischen den einzelnen Substanzen und beobachteten Symptomen zu belegen. 

Da könnte man aber sagen, ok, dann waren es eben diese 3 Produkte, die diese Vielzahl von Wirkstoffen enthielten, die zu der Verminderung von Schwermetallen geführt haben. Ist doch egal, Hauptsache man hat etwas, dass erfolgreich Schwermetalle entfernt, nicht wahr? Ob es jetzt Chlorella oder die Artischocken oder die 20 anderen Mitteln waren, ist doch unwichtig.

Nicht ganz, denn gleichzeitig wurden den Teilnehmern alle 20 Tage Amalgamfüllungen entfernt.

Die beobachtete Reduktion der Schwermetallbelastung, die in den Haarproben ersichtlich war, kann auch aufgrund der entfernten Amalgamfüllungen zustande gekommen sein und nicht unbedingt wegen der eingenommenen Mitteln.

Aufgrund des seltsamen Aufbaus der Studie ist es aber unmöglich zu sagen, was hier was bewirkt hat.

Diese Studie kann man unmöglich ernst nehmen. Sie hält sich an keine einzige Regel, die man bei einer wissenschaftlichen Studie erwarten würde, meiner Meinung nach.

Was ist hier also los? Wieso wurde für so eine Charade überhaupt Geld ausgegeben? Die Antwort gibt die Studie selbst, wenn man weiß, wo man lesen muss. Denn unter “Anerkennungen” steht da, dass sich die Studienleiter herzlich bei Nutergia Laboratorios für die Unterstützung dieser, ähem, Studie bedanken. Wer oder was ist Nutergia Laboratorios? Das ist der Hersteller der Mittel, die hier getestet wurden. Auch bedankt man sich beim CIROM, dem Institut, wo die Amalgamrestaurierungen durchgeführt wurden.

Jetzt wird auch alles klar: In dieser Studie handelt es sich nicht um eine wissenschaftliche Arbeit, sondern um Marketing. So wird nämlich Marketing heutzutage betrieben: nicht mit einem Plakat einer vollbusigen Dame auf dem Strand, sondern mit einer auf Pubmed publizierten “Studie”.

Diese Studie hat absolut keinen wissenschaftlichen Wert. Es ist reines Marketingmaterial. Ähnlich dem, das Prof. Chris Exley produziert, um angeblich zu beweisen, dass siliziumreiches Mineralwasser in der Lage sei, Aluminium auszuleiten. Das ist auch leider reines Marketing gewesen. Den Artikel dazu können Sie auf meiner Webseite finden.

Dann kommen wir zu Studie Nr. zwei, die da heißt

2. Effect of chlorella on fecal and urinary cadmium excretion in “Itai-itai” disease [LINK]

Das Problem hier ist, dass es keinen Text, nicht mal eine Zusammenfassung zu der Studie gibt. Das ist leider oft der Fall bei älteren Studien. Wenn es jedoch keinen Text gibt, so gibt es auch nichts zu besprechen.

Trotzdem gibt es deutsche Webseiten, die behaupten, den Inhalt dieser Studie zu kennen. Sie behaupten auch, dass diese Studie zeigt, dass die regelmäßige Einnahme von Chlorella zum Beispiel die Ausleitung von Cadmium über die Nieren und den Darm um den Faktor 3 bis 7 verbessert.

Wie die deutschen Webseiten zu dieser Information kommen, ist wie gesagt, nicht klar, da es nicht mal englischsprachige Quellen gibt, die Auskunft über diese Studie geben.

Fakt ist, dass wenn man sich über die Itai Itai Krankheit informiert, die tatsächlich von Cadmium verursacht wird, es keine Empfehlungen gibt, Chlorella einzunehmen.

Die offizielle Position ist, dass es keine Heilung für diese Krankheit gibt. Insofern kann diese Studie nicht besonders überzeugend gewesen sein, wenn ihre angeblichen Schlußfolgerungen nicht von der Medizin übernommen wurden.

Es stellt sich auch die Frage, wieso keine weiteren Studien zur Cadmiumvergiftung an Menschen und Chlorella in den letzten 50 Jahren durchgeführt wurden, falls diese Studie wertvolle Ergebnisse zum Thema geliefert hat.

Das sind alles Spekulationen. Da wie gesagt, der Text nicht vorliegt, nicht einmal eine Zusammenfassung, müssen wir diese Studie aus der Analyse entfernen.

Das wars, was Chlorella und Studien an Menschen angeht: eine nicht existente Studie aus dem Jahr 1975 und ein Stück Marketing, das als Studie verkauft wird.

Chlorella Studien an Mäusen

Jetzt könnte man sich aber noch Studien an Säugetieren anschauen. Vielleicht gibt es da was Schlüßiges, obwohl die wenigsten Studien, die an Ratten durchgeführt wurden sich als relevant für Menschen erwiesen haben. Aber seien wir mal großzügig. So findet man folgendes:

3. “Potential Alleviation of Chlorella vulgaris and Zingiber officinale on Lead-Induced Testicular Toxicity: an Ultrastructural Study.” [LINK]

“Mögliche Linderung durch Chlorella vulgaris und Zingiber officinale auf bleiinduzierte Hodentoxizität”.

Was wurde da gemacht?

60 verschiedene Ratten wurden in vier verschiedene Gruppen unterteilt.

Gruppe Nr. 1 war die Kontrollgruppe.

Gruppe Nr.2 erhielt Bleiacetatwasser.

Gruppe Nr. 3 erhielt  Chlorella zusammen mit dem Bleiwasser.

Gruppe Nr. 4 erhielt Zingiber Officinale, also Ingwer, mit Bleiwasser.

All das wurde 90 Tage lang durchgeführt.

Diese Studie untersucht also eine akute Bleivergiftung und eine mögliche schützende Wirkung von Chlorella oder Ingwer auf eine fortlaufende Bleivergiftung.

So eine Studie ist für Menschen, die an einer chronischen Vergiftung leiden, leider irrelevant. Schwermetallvergiftete Menschen wollen hauptsächlich die bestehenden Metallpegel reduzieren, nicht eine zusätzlichen Zufuhr bremsen. Auch nimmt heutzutage keiner bewußt Schwermetalle in größeren Mengen ein und überlegt sich “Hm, wie kann ich deren Absorption reduzieren?”. 

Somit ist die Relevanz dieser Studie für Menschen, die an einer chronischen Schwermetallvergiftung leiden, extrem gering oder eher komplett nicht existent.

Als nächstes gehen wir über zu:

4. Parachlorella beyerinckii accelerates lead excretion in mice. [LINK]

Was hier gemacht wurde ist ähnlich wie bei der vorherigen Studie: einer Gruppe von Mäusen wurde nur eine Bleilösung zu trinken gegeben, einer anderen Gruppe wurde Bleilösung mit Parachlorella gegeben.

Auch hier wurde also nicht die Fähigkeit von Chlorella untersucht, eine bestehende und chronische Bleivergiftung zu eliminieren, sondern die potentielle schützende Wirkung bei einer fortlaufenden Bleivergiftung.

Diese Studie ist wiederum für die überwiegende Mehrzahl von Menschen, die es mit einer chronischen Schwermetalvergiftungen zu tun haben, irrelevant.

So kommen wir zu der Studie mit dem Titel “Schützende Effekte von Chlorella vulgaris in Mäusen, die mit Blei vergiftet wurden und mit Listeria moncytogenes infiziiert wurden”.

5. Protective effects of Chlorella vulgaris in lead-exposed mice infected with Listeria monocytogenes. [LINK]

Was hier gemacht wurde, ist folgendes:

Verschiedene Gruppen von Mäusen wurden mit Listeria infiziiert.

Gleichzeitig wurde einer Gruppe nur Chlorella verabreicht.

Einer anderen Gruppe wurde nur Blei verabreicht.

Einer weiteren Gruppe wurde Chlorella mit einer Bleilösung gegeben.

Also auch hier wurde wiederum nur die potentielle schützende Wirkung von Chlorella bei einer akuten Bleivergiftung untersucht, NICHT die Fähigkeit eine chronische Vergiftung mit Chlorella zu behandeln.

Relevanz für chronisch Kranke: keine.

Weiter kommen wir zu:

6. Effect of Chlorella vulgaris intake on cadmium detoxification in rats fed cadmium. [LINK]

Das ist eine interessante Studie, die folgenderweise durchgeführt wurde:

Ratten wurden mit Cadmium vergiftet und zwar jeden Tag, 8 Wochen lang.

Danach wurden die Ratten in 3 Gruppen unterteilt:

Eine Gruppe bekam 0% Chlorella. 

Die andere Gruppe 5% der Tagesdosis.

Bei der letzten Gruppe stellten 10% der Nahrung Chlorella dar.

Während der Chlorellaeinnahme wurde der Urin der Ratten gemessen.

Resultat:
“Urinary cadmium concentration was not affected by dietary chlorella intake.”

Also: Die Konzentration von Cadmium im Urin wurde nicht von der Chlorellaeinnahme beeinflußt.

Weiter heißt es:

“Several studies presented that simultaneous intake of Cd and chlorella facilitated urinary Cd excretion and this finding resulted from inhibition of absorption but not from facilitation of excretion.”

Im Klartext: Andere Studien haben ebenfalls gezeigt, dass Chlorella die Absorption von Cadmium und anderen Metallen bremsen, jedoch nicht die Ausscheidung fördern kann.

Also: Chlorella ist kein Ausleitungsmittel für Cadmium. Es ist für die Behandlung einer chronischen Cadmiumvergiftung nicht geeignet.

7. “Effect of Chlorella intake on Cadmium metabolism in rats”. [LINK]

Hier wurde ebenfalls die potentielle hemmende Wirkung von Chlorella untersucht, da hier Mäusen Cadmium zusammen mit entweder 0%, 3% oder 5% Chlorellagehalt gefüttert wurde. Das hat wiederum mit einer bestehenden chronischen Vergiftung nichts zu tun. Somit ist es für Menschen irrelevant.

Falls Sie vorhaben, Cadmium in größeren Mengen zu essen, dann könnte eine gleichzeitige Einnahme von Chlorella die Absorption des Metalls reduzieren.

Wenn Sie jedoch schon mit Cadmium vergiftet sind, können Sie soviel Chlorella essen wie Sie wollen, es wird dadurch die Cadmiumbestände in Ihrem Körper nicht reduzieren.

Oder zumindest gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis, dass Chlorella sie reduzieren könnte. 

8. Protective effects of Chlorella vulgaris on liver toxicity in cadmium-administered rats. [LINK]

Diese Studie war sehr ähnlich der vorherigen konzipiert. Wiederum wurde Ratten gleichzeitig Cadmium und Chlorella verabreicht.

Fazit: Die Ratten, welche gleichzeitig Cadmium und Chlorella zu sich nahmen, hatten eine weniger vergiftete Leber. Was wiederum zeigt, dass Chlorella eine potentielle schützende Wirkung hat, wenn es gleichzeitig mit dem toxischen Metall eingenommen wird.

Relevanz für Menschen, die eine chronische Cadmiumvergiftung loswerden wollen: keine.

Fazit

Summieren wir also, was wir haben:

Studien, die zeigen, dass Chlorella beim Menschen eine chronische Quecksilber-, Blei- oder Cadmiumvergiftung verbessern oder komplett revidieren kann: 0

Studien, die zeigen, dass Chlorella bei Mäusen eine chronische Quecksilber-, Blei- oder Cadmiumvergiftung verbessern oder komplett revidieren kann: 0

Es gibt jedoch Rattenstudien, die zeigen, dass Chlorella beim gleichzeitiger Einnahme von Cadmium oder Blei die Aufnahme von diesen Metallen reduzieren könnte.

Angenommen, dass die Ergebnisse von Ratten auf Mensch übertragen werden könnten, in welcher hypothetischen Situation wäre das hilfreich?

Beispiel:
Sie befinden sich in einem Haus von dem Sie wissen, dass die Wasserrohre aus Blei sind. In diesem Fall, wenn Sie das Wasser trinken, welches höchstwahrscheinlich mit Blei kontaminiert ist, dann würde es Sinn machen, gleichzeitig Chlorella einzunehmen. Warum? Weil das Chlorella möglicherweise dazu führen würde, dass Sie weniger Blei aufnehmen würden. Es wäre trotzdem nicht klug das zu machen. Denn das Chlorella würde im besten Fall die Absorption mindern, nicht komplett unterbinden. Das klügste wäre es, das Wasser gar nicht zu trinken.

Aber, wenn es aus irgendeinem Grund nicht möglich sein sollte, dieses kontaminierte Wasser nicht zu trinken, so ist es möglich, dass Chlorella so ähnlich wie Aktivkohle funktioniert: es ist in der Lage die Aufnahme von giftigen Substanzen durch unsere Körper zu mindern.

Es ist jedoch, genauso wie Aktivkohle, nicht in der Lage, Metallgifte, die sich bereits im Innern unserer Organe befinden, zu entfernen.

Es gibt also keinen einzigen wissenschaftlich belegten Grund, keine einzige Studie, die zeigt, dass Chlorella bei chronischen Schwermetallvergiftungen hilft.

Anzumerken ist auch, dass es keine einzige Studie zu Chlorella und Quecksilbervergiftung gibt, und Quecksilbervergiftung ist eigentlich das, was die meisten Betroffenen hoffen zu eliminieren. 

Entgiftungskuren mit Chlorella?

Was ist also die Schlussfolgerung von all dem? Die Schlussfolgerung, ist, dass es keinen einzigen wissenschaftlichen Beleg für die Wirksamkeit von Chlorella bei Entgiftungskuren gibt.

Es ist sehr gut möglich, dass es Ihnen nach einer solchen Entgiftungskur besser geht, jedoch hat das unwahrscheinlich damit zu tun, dass irgendwelche Schwermetalle ausgeleitet wurden, sondern eher mit anderen Faktoren, die Sie gleichzeitig geändert wurden.

So ähnlich geht es auch vielen Veganern: Viele berichten, dass sie sich viel besser fühlen, nachdem sie sich auf eine vegane Ernährung umstellen. Das mag gut sein, nur hat das nie damit zu tun, dass sie aufhören, Fleisch zu essen, sondern damit, dass sie in den meisten Fällen gleichzeitig aufhören Zucker, Geschmacksverstärker, histaminreiche oder glutenhaltige Lebensmittel zu essen oder Alkohol zu trinken. 

Denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal dabei sind, sich ein Video von Dr. Klinghardt anzuschauen und einen Haufen Geld für dieses teure Grünzeug auszugeben.

Kaufen Sie sich stattdessen besser ein Stück Rindfleisch. Das ist gesünder und billiger als Chlorella.

Falls Sie denken, dass ich eine Studie übersehen habe, lassen Sie es mich wissen. Es muss jedoch mindestens eine an einem Säugetier sein. Auf Links zu Studien die in Petri-Schalen oder wässrigen Lösungen durchgeführt wurden, werde ich nicht reagieren, da diese wissenschaftlich nicht relevant sind.

Paola Dziwetzki

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Kann man mit Silizium Aluminium entgiften?

Kann man mit Silizium Aluminium entgiften?

Kann man mit Silizium Aluminium entgiften?

Vor ein paar Tagen erhielt ich die folgende Email:

„Sehr geehrte Fr. Dzietzki [sic],

Aluminium lässt sich mit Kieselsäure (Silizium) aus dem Körper entfernen, z.B. durch trinken eines geeigneten Mineralwassers (z.B. Gerolsteiner, Volvic, etc). Sehen Sie sich bitte die Forschung rund um Prof. Exley an. Er hat Studien viele Studien dazu publiziert.

https://www.keele.ac.uk/aluminium/groupmembers/chrisexley/

Ich empfehle Ihnen das entsprechende Youtube-Video zu aktualisieren.“

Ich war dabei, den üblichen Text von mir zu geben, den ich, zugegebenermaßen ohne selber recherchiert zu haben, von Dr. Cutler übernommen hatte. Die entsprechenden Ansichten habe ich in diesem Youtube-Video zusammengefasst.

Dr. Cutler hat behauptet, dass es 1. keine Ausleitungsmittel für Aluminium gibt, und 2. dass in den meisten Fällen Menschen Aluminium von alleine loswerden. Tun sie es nicht, so wäre das eher ein Indiz für eine Quecksilberbelastung, welche die Aluminiumausscheidung blockiert.

Da ich jedoch in letzter Zeit beträchtliche Lücken in Dr. Cutlers Theorien entdeckt hatte, bremste ich mich mit einer entsprechenden Antwort, und nahm mir stattdessen vor, die vorgeschlagenen Abhandlungen von Prof. Exley durchzulesen.

Ich folgte somit dem Link und gelangte auf eine lange Liste mit Publikationen von Prof. Chris Exley: https://www.keele.ac.uk/aluminium/groupmembers/chrisexley/publications/

Dort sind 127 Artikel, Studien, Kommentare und andere Abhandlungen von Prof.  Exley aufgelistet.

Viele davon in der Tat zum Thema Aluminium.

Ich ging ein Punkt nach dem anderen durch die Liste, um nach einer relevanten Studie zu suchen.

Wonach ich genau suchte, war eine Interventionsstudie an Menschen, denen Silizium oder Siliziumverbindungen gegeben wurden, und wo die Ausscheidungsrate von Aluminium getestet wurde.

Von den 127 wissenschaftlichen Dokumenten fand ich eins, das diesem Kriterium gerecht wurde: „Non-invasive therapy to reduce the body burden of aluminium in Alzheimer’s disease“, oder „Nichtinvasive Therapie, um die Körperreserven von Aluminium bei der Alzheimer Erkrankung zu reduzieren“.

Nachdem ich nach dem erfolgreichen Knacken der illegalen Paywall den gesamten Studientext heruntergeladen habe, fing ich an zu lesen. 

Bald wurde mir klar, dass, so wie die Studie konzipiert war, sie unmöglich zeigen konnte, ob die Einnahme von Silizium zu einer Minderung von Körperreserven von Aluminium führen.

Methodik der Studie

Eins der wichtigsten Teile, auf die ich achte, wenn ich mir eine Studie durchlese, ist der, wo die Vorgehensweise, also die Methode, beschrieben wird.

Bei dieser Studie sah diese folgendermaßen aus:

Es wurden 10 Personen, die mit Alzheimer diagnostiziert wurden, gewählt. Die Dauer der Studie betrug 2 Wochen. Die erste Woche diente als Kontrollwoche, die zweite als die Interventionswoche.

Woche 1: Den Patienten wurden ein Mal täglich stichprobenartig Urinproben entnommen. Diese wurden u.a. auf Silizium und Aluminiuminhalt überprüft. Es wurde jeweils nur der Morgenurin untersucht.

Woche 2: Patienten wurden gebeten bis zu 1,5 Liter Silizium reiches Volvic Wasser zu trinken. Es wurden Ihnen ebenfalls morgens stichprobenartig Urinproben entnommen und auf u.a. Aluminium und Silizium untersucht.

Das war die ganze Studie.

Es wurden keine Urinproben nach Woche 2 untersucht. D.h., es wurde nicht untersucht, ob die Aluminiumwerte nach der vollzogenen „Therapie“, also Woche 3 zum Beispiel, dauerhaft gesenkt werden konnten. Es wurden lediglich die Aluminiumwerte während der „Therapie“ gemessen.

Ergebnisse zeigen etwas anderes, als was Prof. Exley sagt

Als die Aluminiumwerte der Teilnehmer aus Woche 1 mit denen aus Woche 2 verglichen wurden, so zeigte sich, dass in Woche 2, also während der Intervention , die Aluminiumwerte niedriger waren, als in Woche 1.

So wurden bei 8 von 10 Teilnehmern geringere Aluminiumwerte im Urin während Woche 2 als während Woche 1 gemessen.

Es ist also genau das Gegenteil von dem passiert, als das, was man erwarten würde, wenn Silizium in der Tat Aluminium erfolgreich über den Urin ausleiten würde. So sagt Dr. Exley im Vorwort:

„Untersuchungen haben in den letzten zehn Jahren gezeigt, dass Silizium als biologisch verfügbare Form von Kieselsäure (Si (OH) 4) die gastrointestinale Absorption von diätetischem Al [6] reduziert und die Ausscheidung von systemischem Al im Urin fördert.

Im Original:

„Research during the past decade or so has shown that silicon, as its biologically available form silicic acid (Si(OH)4), both reduces the gastrointestinal absorption of dietary Al [6] and facilitates the urinary excretion of systemic Al [15].„

Genau das findet jedoch in der Studie nicht statt. Da scheint Silizium die Ausscheidung von Aluminium im Urin zu reduzieren.

Hier die graphische Veranschaulichung der Ergebnisse der Studie. Die (von mir) grün eingezeichnenten Punkte stellen die Werte von Aluminium im Urin während Woche 1 dar; die schwarzen die Al-Werte während Woche 2. Wie man sieht, sind in 8 von 10 Fällen die Werte während der Volvic-Einnahme gesunken, nicht gestiegen, wie man das bei einer erfolgreichen Aluminiumausleitung erwarten würde.

Wo ist das Aluminium geblieben?

Der obige Satz zeigt auch ein weiteres Manko der Studie: dass nämlich die niedrigeren Werte von Aluminium in Urin daran liegen könnten, weil weniger Aluminium durch Nahrung aufgenommen wurde, nicht weil Silizium das toxische Metal ausgeleitet hat. Da die Studie jedoch nicht entsprechend konzipiert war, ist es unmöglich zu sagen, was die niedrigeren Urinwerte herbeigeführt hat.

Es ist auch möglich, dass die Menge von ausgeschiedenen Aluminium im Urin niedriger, jedoch die im Stuhl oder Schweiß erhöht war. Da jedoch keine entsprechenden Messungen vorgenommen wurden, ist das ebenfalls ein unbekannter Faktor. 

Was man jedoch auf gar keinen Fall sagen kann, ist, dass die Studie beweist, dass Silizium die Ausscheidung von Aluminium im Urin fördert.

Das größte Manko der Studie

… ist es, dass in Woche 3, nach Beenden der „Therapie“, keine Messungen vorgenommen wurden.

Man hätte in Woche 3 wieder zu normalen Wasser zurückgehen sollen und dort die Urinwerte messen müssen. Wären die Werte in Woche 3 signifikant und dauerhaft niedriger als in Woche 1, dann und nur dann könnte man eventuell in Erwägung ziehen, dass Silizium in der Lage ist, Aluminium erfolgreich auszuscheiden.

Doch das wurde nicht gemacht.

Somit kann man unmöglich sagen, dass Silizium, wie es im Volvicwasser vorzufinden ist, zu einer Minderung von Aluminiumbelastung im Körper führt.

Niedrigere Urinwerte heißt niedrigere Körperbelastung?

Prof. Exley interpretiert die Ergebnisse der Studie derart, dass er sagt, dass die niedrigeren Aluminiumwerte im Urin der Teilnehmer in Woche 2 als Beweis dafür gelten, dass die Körperbelastung mit Aluminium runtergegangen ist.

„Urinary excretion of Al, with or without concomitant chelation therapy, is considered to be the most representative non-invasive indicator of body burden of Al and as such, drinking Volvic was herein shown to be successful in reducing Al body burden in patients with AD.„

auf deutsch:

“Die Ausscheidung von Al im Urin, mit oder ohne gleichzeitige Chelat-Therapie, wird als der repräsentativste, nicht-invasive Indikator für die Al-Körperbelastung angesehen und daher wurde das Trinken von Volvic bei Patienten mit Alzheimer-Krankheit als erfolgreich zur Verringerung der Al-Körperlast gezeigt. “

Wieso ist das falsch?

Weil diese Werte während der Therapie, die zu einer höheren Ausscheidung von Aluminium im Urin führen sollte (wie Prof. Exley es selber im einführenden Absatz erklärt), gemessen wurden, nicht danach.

Wäre Volvicwasser ein effektives Mittel, um Aluminium auszuleiten, so hätten die Urinwerte während Woche 2 höher sein sollen, nicht niedriger.

Weitere Probleme der Studie

  • Die stichprobenartige Abnahme der Urinproben während Woche 1 stellt ein Problem dar, da es nicht eine mögliche Fluktuation (natürlich oder ernährungsbedingt) in der Ausscheidungsrate berücksichtigt. Es wäre besser gewesen, 24 h Urin zu sammeln, und die Gesamtmenge von Aluminium zu messen.
  • Die stichprobenartige Abnahme während der Intervention in Woche 2 ist ebenso problematisch. Um zu wissen, ob verstärkt Aluminium mit dem Urin ausgeschieden wurde, sollte man auch die Gesamtmenge pro Tag messen, um ebenfalls mögliche Fluktuationen auszuschließen. Der Autor gibt zu, dass das dynamische Verhalten von Aluminium im Urin größtenteils unbekannt ist („We actually know very little about the dynamics of urinary Al excretion whether following the ingestion of silicic acid-rich mineral water or not.“), was ein starkes Argument dafür gewesen wäre, um den Gesamturin, und nicht nur Stichproben zu sammeln.
  • Keine Kontrollgruppe. Wie hätten sich die Aluminium- und Siliziumwerte bei einer Gruppe verhalten, die anstatt Volvicwasser ein anderes Mineralwasser getrunken hätte? Wir wissen es nicht, da es keine solche Kontrollgruppe gab. 
  • Wie wurde überprüft, dass sich die Teilnehmer an die Vorgaben hielten? Prof. Exley gibt an, dass 2 von den 10 Teilnehmen nur 50% der vorgeschlagenen Wassermengen zu sich genommen hatten. Hätte man diese nicht aus der Studie entfernen sollen?
  • Es wurde nicht vorgegeben, wann und in welcher Menge jeweils das Wasser getrunken werden sollte. Prof. Exley gibt zu, siehe oben, dass wir nicht wissen, wie sich die Aluminiumausscheidungsrate im Urin verhält. Es gäbe doch sicherlich einen Unterschied in den stichprobenartigen Urinproben bei jemandem, der die ganzen 1,5 Liter am frühen Morgen trinkt, und bei jemanden, der kleinere Mengen über den ganzen Tag hinweg? Auch das berücksichtigt die Testdurchführung nicht, kann aber beträchtliche Auswirkungen auf die gemessenen Werte gehabt haben.

„However, for the present study we do not know when or how often in the day patients drank the 1.5 L of Volvic.„

„We have no data concerning possible correspondence between when Volvic was drunk and collection of the first urine sample of the day.„

  • 10 Personen ist eine zu kleine Anzahl, um statistisch relevante Zusammenhänge zu erkennen. Eine Studie mit einem Minimum von 30 Teilnehmern wird generell als statistisch relevant angesehen.
  • Bei 2 Personen waren die Al-Werte während Woche 2 erhöht. Heisst das, wenn man Prof. Exleys Logik folgt, dass in einigen Fällen Silizium eine Aluminiumvergiftung verschlimmern kann?
  • Einige der Teilnehmer haben auch „antacids“ oder Säureblocker genommen. Einige davon enthalten bekanntermaßen Aluminium. Das wurde ebenfalls bei der Auswertung der Studie nicht berücksichtig.
  • Es wurde nicht nach anderen Quellen von Aluminium gesucht: Aluminiumkochtöpfe, aluminiumhaltige Deodorants oder der Verzehr von hoch aluminiumhaltigen Lebensmitteln. Diese konnten auch zu verfälschten Ergebnisse geführt haben.
  • Wie Prof. Exley postuliert, ist es möglich, dass Silizium die Aufnahme von Aluminium durch die Nahrung reduziert. Das könnte die niedrigeren Werte von Aluminium im Urin während Woche 2 erklären, und nicht eine angebliche und nicht gemessene erhöhte Urinausscheidung. Doch auch das wurde während der Studie nicht berücksichtigt.
  • Es wurde nicht nach der klinischen Relevanz geschaut. Falls die niedrigeren Al-Werte im Urin aufgrund einer Blockierung von Al-Ausscheidung waren, so kann sein, dass es den Patienten dadurch noch schlechter ging. Oder hat das Silizium die Aufnahme zusätzlichen Aluminiums durch Nahrung blockiert und es kam zu einer Besserung in der Symptomatik? Oder was das alles klinisch sogar irrelevant? Unmöglich zu sagen, da die Studie auch danach nicht geguckt hat. 

Prof. Chris Exley – inkompetent oder absichtlich irreführend?

In dem Teil der Studie, der „Diskussion“ genannt wurde, werden die Ergebnisse der Studie nochmal zusammengefügt.

In diesem Fall ist dieser Teil so voller Widersprüche zum übrigen Text der Studie, dass man sich fragt, ob das nicht an kriminelles Verhalten grenzt.

So proklamiert er in dem abschließenden Teil:

„The observation that drinking Volvic did not influence the urinary excretion of Fe and the knowledge that none of the other constituents of Volvic could have influenced Al excretion via the kidney suggested very strongly that the removal of Al was linked to the increase in excretion of Si in Week 2 and was not simply a generalised increase in urinary excretion of metals.„

deutsch:

„Die Beobachtung, dass das Trinken von Volvic keinen Einfluss auf die Fe-Ausscheidung im Urin hatte und das Wissen darüber, dass keiner der anderen Bestandteile von Volvic die Al-Ausscheidung über die Niere hätte beeinflussen können, legt die Vermutung sehr stark nahe, dass die Entfernung von Al mit der erhöhten Ausscheidung von Si während Woche 2 in Verbindung stand und nicht einfach eine generalisierte Erhöhung der Ausscheidung von Metallen im Urin war.“

Hier wird der Unsinn klar, denn es wurde ja keine „generalisierte Erhöhung der Ausscheidung von Metallen im Urin“ beobachtet, ganz im Gegenteil!

Weiter sagt er:

„Dietary silicic acid might both reduce the gastrointestinal absorption of dietary Al and facilitate the urinary excretion of systemic Al.„

deutsch:

„Diätetische Kieselsäure könnte sowohl die gastrointestinale Absorption von Aluminium in der Nahrung verringern als auch die Ausscheidung von systemischem Al im Urin fördern.“

Der erste Teil des obigen Satzes mag erklären, warum Al-Werte während der zweiten Woche gesunken sind: dass nämlich die Aufnahme von weiterem Aluminium über die Nahrung blockiert wurde, nicht so sehr durch eine erhöhte Ausscheidungsrate. Denn es hat ja keine „Ausscheidung von systemischem Al im Urin“ gefördert, denn wie er selber ja sagt sanken die Al-Werte im Urin bei 8 von 10 Teilnehmern.

„We have assumed that both reduced gastrointestinal absorption and increased urinary excretion contributed towards lowering the body burden of Al in AD patients in this study.„

auf deutsch:

“Wir haben angenommen, dass sowohl eine verminderte gastrointestinale Absorption als auch eine erhöhte Ausscheidung im Urin dazu beigetragen haben, die Körperbelastung von Al bei AD-Patienten in dieser Studie zu senken.”

Nochmal: Von welcher „erhöhten Ausscheidung im Urin“ spricht er? Diese hat laut seiner eigenen Angaben nicht stattgefunden, außer bei 2 von 10 Teilnehmern. Worauf basiert also seine Schlussfolgerung, dass die Körperbelastung an Aluminium reduziert wurde?

„The authors stated that sustained treatment with low doses of DFO [desferrioxamin] resulted in three-fold increases in urinary Al excretion and slowing of the clinical progression of AD.„

auf deutsch:

“Die Autoren gaben an, dass eine anhaltende Behandlung mit niedrigen Dosen von DFO [Desferrioxamin] zu einer dreifachen Erhöhung der Al-Ausscheidung im Urin und einer Verlangsamung der klinischen Progression der AD führte.”

Hier zitiert Prof. Exley eine Studie, während der Gaben von DFO, oder Desferrioxamin, zu einer dreifachen Ausscheidung von Aluminium im Urin führten, als Beweis dafür, dass DFO ein erfolgreiches Aluminiumausleitungsmittel darstellt.

Bei seiner eigenen Studie nimmt er jedoch ein gegenteiliges Ergebnis, nämlich niedrigere Urinwerte während der Durchführung, als Beweis für den gleichen Ausleitungseffekt?! Wo ist hier die Logik?

Fazit

Die vorliegende Studie von Dr. Exley scheint genau das Gegenteil von dem zu zeigen, was Dr. Exley in seinen Vorträgen uns glauben machen will: Dass Silizium die Ausscheidung von Aluminium im Urin begünstigt.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass während der Einnahme von siliziumreichen Volvicwasser die Ausscheidung von Aluminium bei den meisten von den 10 Studienteilnehmern sank, und nicht, wie versprochen, erhöht wurde. 

Prof. Exleys Ausführungen, dass niedrigere Aluminiumurinwerte während einer Ausleitungstherapie als Beweis für permanent gesunkene Körperbelastung gelten sollten, stehen im Widerspruch mit anderen wissenschaftlichen Abhandlungen zu dem Thema, die er verwirrenderweise auch selber zitiert.

Diese Studie und Prof. Exleys im Internet vorzufindenden Abhandlungen über Silizium und Aluminium entbehren meiner Meinung nach jeglicher wissenschaftlicher Integrität und dienen nur der weiteren Irreführung der Zuhörerschaft.

Siliziumhaltiges Wasser mag die Absorption von Aluminium aus der Nahrung verringern oder eventuell die Ausscheidung von Aluminium über den Urin vermindern. Weitere Untersuchungen zu dem Thema sind notwendig. Was man jedoch auf gar keinen Fall behaupten kann, ist dass Prof. Exleys Studie einen Beweis für die Ausleitungsfähigkeit von Silizium über den Urin liefert.

UPDATE: Eine weitere Studie von Prof. Exley

Kurz nach der Veröffentlichung dieses Artikels, habe ich einen Link zu einer weiteren Studie von Prof. Exley zum Thema Aluminium und Silizium bekommen, in diesem Fall bei MS-Patienten. Titel: “Urinary Excretion of Aluminium and Silicon in Secondary Progressive Multiple Sclerosis”, auf deutsch “Harnausscheidung von Aluminium und Silizium bei sekundärer progressiver Multipler Sklerose”, zu lesen in ihrer Ganzheit hier. Ich werde diese Studie hier weiter als „Studie 2“ bezeichnen.

Diese Studie 2 ist sehr ähnlich konzipiert wie die erste, mit dem Unterschied, dass sie über einen längeren Zeitraum verlief und Multiple Sclerose Patienten anstatt Alzheimer Patienten als Teilnehmer hatte.

So wurde einer Gruppe von MS Patienten über 12 Wochen sowohl stichprobenartig wie auch über 24 h der Urin u.a. auf Aluminiumwerte untersucht. Danach wurde der gleichen Gruppe von Patienten ein Silizium reiches Wasser (diesmal nicht Volvic, sondern von der Firma Spritzer) zu trinken gegeben und ebenso stichprobenartig (ein Mal pro Woche) wie auch vereinzelt über 24 der Urin u.a. auf Aluminiumwerte gemessen. Das wurde ebenfalls 12 Wochen lang durchgeführt. Die Gesamtdauer der Studie waren also 24 Wochen. 

Resultat:

Die Aluminiumwerte bei Studie 2 sind im zweiten Teil der Studie, dem Interventionsteil, bei fast allen Patienten erhöht. So, wie man das während einer erfolgreichen Aluminiumausleitungstherapie erwarten würde.

Prof. Exleys zieht daraus die folgende Schlussfolgerung: Silizium reiches Wasser erhöht die Ausscheidung von Aluminium im Urin.

Was mich wiederum zu der Schlussfolgerung veranlasst: Prof. Exley ist als Wissenschaflter komplett unglaubwürdig.

Er präsentiert zwei verschiedene Studien während der zwei gegensätzliche Phänomene beobachtet werden (In Studie 1 sinken die Al-Werte im Urin, in Studie 2 steigen die Al-Werte im Urin), kommt aber bei beiden Studien zu der gleichen Schlussfolgerung: Silizium ist ein erfolgreiches Aluminiumausleitungsmittel.

D.h, egal, was die Studienergebnisse tatsächlich zeigen, Prof. Exley sieht über solche Kleinigkeiten wie Messwerte hinweg. Für ihn steht fest: Silizium leitet Aluminium aus, komme was wolle. Auch wenn er dazu die Studie, die das Gegenteil beweist, hinter einer Paywall verstecken muss.

Wenn man sich Studie 2 zu Ende liest, so kann man auch den Grund dafür finden, wie es dazu kam, dass diese zu so einem Ergebnis kommt:

„Participants were encouraged to live their lives normally during the 24 weeks of the study with the only differences being the collection of their urine samples (see details below) and, during weeks 13 to 24 inclusive, the addition of a silicon-rich (ca 35 mg/L as silicic acid) mineral water to their everyday diet. The latter was provided by the Malaysian mineral water company Spritzer.”

und

“Funding Sources

KJ [Krista Jones] was in receipt of a Keele Acorn PhD studentship which included partial support from Spritzer Mineral Water Company, Malaysia.”

Was diese Zitate sagen, ist, dass die Studie Nr. 2 teilweise von dem gleichen Mineralwasserhersteller finanziert wurde, der auch das siliziumreiche Wasser während der Studie zur Verfügung gestellt hat, und dass eine der Autorinnen, Krista Jones, eine finanzielle Unterstützung beim Schreiben Ihres Doktorats u.a. von dem gleichen Mineralwasserhersteller erhalten hat.

Worum es hier also geht, ist keine wissenschaftliche Suche nach der Wahrheit, sondern ein Beispiel dafür, wie Marketing heutzutage aussieht.

Falls Sie vollends den Glauben an Prof. Exley verlieren wollen, so schlage ich vor, Sie lesen sich auch die folgende Studie durch: „Silicon-rich mineral water as a non-invasive test of the ‘aluminum hypothesis’ in Alzheimer’s disease“. (Dazu brauchen Sie nur die DOI Nummer, in diesem Fall 10.3233/JAD-2012-121231 hier einfügen: http://sci-hub.tw/).

Diese Abhandlung steht aus gutem Grund ebenfalls hinter einer Paywall. Denn sie beinhaltet etwas sehr Interessantes: eine Kontrollgruppe mit gesunden Teilnehmern. Die Ergebnisse zeigen eindeutig: jede Behauptung von Prof. Exley bezüglich Silizium und Aluminium ist komplett irrelevant.

Paola Dziwetzki

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Wie Chlorella und Koriander Quecksilbervergiftung schlimmer machen können

Wie Chlorella und Koriander Quecksilbervergiftung schlimmer machen können

Wie Chlorella und Koriander Quecksilbervergiftung schlimmer machen können

Das klingt doch eigentlich wie eine gute Idee: Koriander und Chlorella sind natürliche Stoffe, frei von Chemie, das kann doch eigentlich nur gut sein, oder?

Warum das leider nicht so ist und warum Sie sich bei der Einnahme dieser beiden Mittel sehr schaden können, werde ich in diesem Artikel erklären.

Chlorella: Weshalb es bei Schwermetallvergiftung gefährlich ist. 

Überall liest man, dass Chlorella ein natürlicher Ausleitungsstoff ist, mit dem man sicher und effektiv Schwermetalle aus dem Körper entgiften kann.

Leider ist das nicht der Fall.

Chlorella kann keine Schwermetalle ausleiten. Im Gegenteil, es kann sogar Schwermetallvergiftungen, insbesondere Quecksilbervergiftungen, gefährlich verschlimmern.

Ein echter Ausleitungsstoff, der Schwermetalle effektiv binden und aus dem Körper ausscheiden kann, ist ein sogenannter Chelatbildner.

Ein echter Chelatbildner ist dadurch gekennzeichnet, dass er eine doppelte Thiol- oder SH-Gruppe (Schwefel und Wasserstoff) enthält.

Chelat stammt vom griechischen Wort Chele ab, welches Krebsschere bedeutet.

Die doppelte Thiol-Gruppe bildet also eine „Krebsschere“, mittels der, der Chelatbildner das Schwermetall packen, festhalten und sicher aus dem Körper ausscheiden kann.

Echte Chelatbildner, wie sie auch bei der Andrew Cutler Methode verwendet werden, sind zum Beispiel:

DMSA (Dimercaptobernsteinsäure ),

DMPS (Dimercaptopropansulfonsäure)

und vor allem

ALA (Alpha-Liponsäure)

Chlorella ist kein echter Chelatbildner, da sie nur einzelne Thiolgruppen hat, also keine „Chele“, keine „Krebsschere“ bilden kann.

Diese einzelnen Thiol-Gruppen sind zwar nicht in der Lage Quecksilber und andere Schwermetalle fest genug zu binden, um sie sicher auszuleiten, jedoch immer noch stark genug, um vor allem Quecksilber zu mobilisieren und somit zu einer Umverteilung dieses hochgiftigen Stoffes im Körper  zu führen. Bevorzugt wird Quecksilber dabei von anderen Körperregionen ins Gehirn umverlagert.

Dadurch kann es zu einer schwerwiegenden Verschlimmerung der Quecksilbervergiftung kommen.

Leider ist dieses Wissen unter Ärzten und Heilpraktikern nicht sehr verbreitet.

Durch die Einnahme von Chlorella kann es bei quecksilberbelasteten Menschen u.a. zu folgenden Symptomen kommen:

– Erbrechen

– Herzrasen

– Verlust der Fähigkeit zu laufen

– Gedächtnisverlust

– Legasthenie

– Gefühl der Benommenheit

– Gefühl „wie betrunken“ zu sein

– Druckgefühl im Kopf

– Sehschwierigkeiten

– Schwindel, Übelkeit, Zittern, Kribbeln, Zuckungen

– Tinnitus/Ohrensausen

– Stechende Kopfschmerzen

– Angstzustände/Panikattacken

– Brennende Nervenschmerzen

– Rage, Wut, Gereiztheit

– und viele weitere Symptome

Hier ein Ausschnitt aus dem Bericht eines Patienten im Selbsthilfeforum symptome.ch

„…..jetzt schlafe ich mit dem Chlorella (3 mal 20 am Tag) insgesamt noch schlechter und zwischen 2:00 und 4:00 nicht mehr (Leberphase). fühle mich noch vergifteter, habe mehr Kopfschmerzen, Augenprobleme, und der Darm / Durchfall kommt gar nicht mehr zur Ruhe.“

Weitere Erfahrungsberichte können auf der Seite cutlersuccessstories.weebly.com unter „What NOT to do“ nachgelesen werden.

Wie kommt es vor, dass sich Menschen nach Chlorella manchmal besser fühlen?

Manchmal kommt es vor, dass nach der Einnahme von Chlorella niedrigere Quecksilberwerte gemessen werden. Auch kann man oft lesen, dass sich Menschen nach der Einnahme von Chlorella besser fühlen. Wenn Chlorella jedoch Quecksilber nicht ausleiten kann, wie kann man sich diese Phänomene erklären?

1. Niedrige Quecksilberwerte im Blut-, Urin- oder Haartest bedeuten keineswegs, dass auch eine niedrige Quecksilberbelastung vorliegt. Oft weisen die am meisten quecksilbervergifteten Menschen die niedrigsten Quecksilberwerte in Labortests auf.

2. Da man bei einem Einzelfall keine Vergleichswerte hat, was passiert wäre, wenn die Person kein Chlorella oder Koriander eingenommen hätte, kann man unmöglich sagen, ob die Quecksilber-Werte nicht auch ohne die Chlorella-Einnahme runtergegangen wären. Quecksilber-Werte tendieren dazu auf Labortests zu sinken, je länger die Exposition mit Quecksilber zurückliegt. Das bedeutet keineswegs, dass man mit der Zeit signifikant weniger Quecksilber im Gewebe hat, sondern, dass das Quecksilber jetzt fest im Gewebe gebunden ist, anstatt frei im Blut oder im extrazellulären Raum vorhanden zu sein. Dadurch erscheinen die Werte in Labortests niedriger, ohne dass tatsächlich weniger Quecksilber im Körper vorhanden ist.

3. Niedrigere Werte in Labortests können auf eine verschlimmerte Quecksilber-Vergiftung hindeuten. Wie ist das möglich? Sind höhere Werte z. Bsp. im Blut messbar, die Person ist jedoch schon seit längerer Zeit keinem Quecksilber ausgesetzt gewesen, so kann das darauf hinweisen, dass diese Person zu dem genetischen Typ zählt, der mehr Quecksilber von alleine ausscheidet. Sinken diese Werte nach einer Chlorella-Behandlung, so kann das bedeuten, dass der Körper die eigene Ausscheidungsrate runtergeschraubt hat und sich jetzt mehr Quecksilber in den Organen befindet, als im Blut/Urin/Haaren. Klingt paradox, jedoch können gesunkene Quecksilberwerte auf einem Labortest tatsächlich auf eine Verschlimmerung der Schwermetallvergiftung hinweisen, nicht auf eine Verbesserung. 

4. Trotzdem berichten einige Personen, dass sie sich nach Chlorella viel besser fühlen. Wie ist das zu erklären? Es gibt keinen Grund, anzunehmen, dass diese Berichte nicht der Wahrheit entsprechen. Eher, was wahrscheinlicher ist, dass diese Menschen zu der Gruppe von Menschen gehören, die von Thiolen in der Nahrung profitieren. Es wird geschätzt, dass ca. 30% der  quecksilbervergifteten Menschen an einer Thiolunverträglichkeit leiden, weitere 30% neutral auf Thiole reagieren, und 30% von Thiolen profitieren. Chlorella ist hoch an Thiolen. Somit würden Menschen, die von Thiolen profitieren, davon ein gesteigertes Wohlbefinden empfinden, ohne dass tatsächlich Quecksilber entgiftet wurde.

Oft ist es auch so, dass Menschen berichten, dass sich nach Chlorella Einnahme einige Symptome gebessert hätten, andere jedoch schlimmer geworden wären. Das unterstützt die These, dass Chlorella hauptsächlich Quecksilber umverteilt, und nicht dauerhaft entgiftet.

Auch kann es sein, dass Chlorella einiges Quecksilber, das leicht zugänglich war in weniger sensitive Bereiche verschoben wurde. Da Chlorella nur eine schwache Verbindung mit Quecksilber eingehen kann, kann es sein, dass es nur oberflächliche und leicht zugängliche Quecksilber-Reserven erfasst hat. Dies hat jedoch gereicht, um eine signifikante Verbesserung der Symptome zu erreichen. Hat die Person die Dosis an Chlorella nicht erhöht, so wurden auch keine tieferen Schichten gestört. Das kann also die Besserung bei Menschen erklären, die eine bestimmte Dosis erreicht und durchgehalten haben, bis die Nebeneffekte besser geworden sind. Diejenigen, die jedoch, wie z. Bsp. das Klinghardt Protokoll es vorschreibt, die Dosierung ständig erhöht haben, können durchaus gefährliche und tiefe Schichten erreicht haben, was wie in diesen beiden extremen Fällen dargestellt, zur Bettlägerigkeit geführt hat. 

Wenn Sie also wissen, dass Sie unter einer Quecksilberbelastung leiden (z.B. durch Amalgam, den Konservierungsstoff Thiomersal in Impfstoffen, zerbrochene Energiesparlampen bzw. Thermometer usw.) oder auch nur vermuten, dass eine solche Belastung vorliegen könnte, nehmen sie auf keinen Fall Chlorella zur „Ausleitung“, wer auch immer Ihnen dazu rät. Die Konsequenzen könnten verheerend sein. 

Wie sieht es mit Koriander aus?

Koriander ist natürlich, überall erhältlich (man kann sogar frische Säfte draus machen) und billig. Man braucht kein Rezept und es zieht toxische Metalle aus dem Körper? Klingt doch toll! Was könnte da schon schief gehen? So einiges, den Berichten zufolge.

Das gefährliche an Koriander ist, dass er ein echter Chelatbildner ist. Er kann also ein Chelat (eine Krebsschere) bilden und tatsächlich Schwermetalle, vor allem Quecksilber, binden. Ausserdem ist er sogar gehirngängig, d.h. er kann die Blut-Hirn-Schranke überwinden.

Es ist trotzdem nicht möglich damit eine erfolgreiche Quecksilberausleitung durchzuführen.

Warum?

Was ist die Halbwertszeit eines Ausleitungsmittels und wieso ist sie so wichtig?

Man müsste dazu die Halbwertszeit von Koriander kennen, aber diese ist nicht ermittelbar.

Die Halbwertszeit ist die Zeit, nach der nur noch die Hälfte des Ausleitungsmittels im Blut nachweisbar ist. Wenn ein Chelatbildner also eine bekannte Halbwertszeit von drei Stunden hat, wie z.B. die Alpha Liponsäure, so ist nach dieser Zeit nur noch die Hälfte der eingenommenen Dosis im Blut vorhanden.

Die Halbwertszeit ist bei einer Quechsilberausleitung wichtig, um eine stabile Blutkonzentration über die Länge einer Ausleitungsrunde halten zu können.

Erst eine stabile Blutkonzentration über die Dauer einer ganzen Runde (72 St), ermöglicht eine sichere und effektive Schwermetallausleitung.

Warum ist eine stabile Blutkonzentration des Ausleitungsmittels wichtig?

Alle Stoffe, die wir zu uns nehmen (Nahrungsmittel,Vitamine, Mineralstoffe oder auch Arzneimittel) werden von unserem Körper abgebaut. Das heißt sie unterliegen dem Metabolismus unseres Körpers. Genau das findet auch mit Chelatbildnern während einer Quecksilberausleitung statt.

Die Blutkonzentration des Chelatbildners steigt und fällt, je nach dem wie oft wir den Stoff einnehmen.

Dieses Auf und Ab der Konzentration des Chelatbildners beeinflusst, wie viel Quecksilber mobilisiert wird.

Wurde mehr Quecksilber mobilisiert, das heißt aus dem Gewebe herausgezogen, als Chelatbildner da ist um es aufzufangen, kommt es zu einer gefährlichen Umverteilung von Quecksilber im Körper, bevorzugt in Richtung Gehirn.

Wenn also während einer Ausleitungsrunde keine stabile Blutkonzentration des Chelatbildners aufrecht erhalten wird, kann es dazu kommen, dass Sie nach der Ausleitung mehr Quecksilber in solch sensitive Bereiche verschoben haben wie dem Zentralen Nervensystem, der Leber, oder den Nebennieren und dass Sie kränker sind als vor der Ausleitung.

Wieso man bei einer Schwermetallausleitung vorsichtig vorgehen muss

Quecksilber ist eines der gefährlichsten Nervengifte, und während der Entgiftung wird dieser hochgiftige Stoff in Bewegung gebracht.

Wird das nicht richtig ausgeführt, so kann es zu schwersten Schäden kommen.

Eine Quecksillberausleitung muss auf eine sichere, strikte und kontrollierte Art erfolgen, welche die biochemischen Vorgänge in unserem Körper berücksichtigt.

Das ist mit Koriander nicht möglich. Wegen des fehlenden Wissens um seine Halbwertszeit, ist es nicht möglich eine stabile Blutkonzentration aufrecht zu erhalten.

Wenn sie Quecksilber vergiftet sind, oder es vermuten, kann die Einnahme von Koriander großen Schaden anrichten.

Oft berichtete Nebeneffekte von Koriander bei Quecksilbervergiftung sind z.B.

– Kopfschmerzen, Schwindelgefühle

– Übelkeit, Schwäche, Müdigkeit

– Kribbeln, Jucken

– Angststörungen, Panikattacken, Depression

– Depersonalisation, Derealisation

– Gedächtnisstörungen

– Nervenschmerzen, neurologische Störungen

– Herzrasen

– Probleme mit der Sehkraft

– Tinitus

und vieles mehr.

Hier die Schilderung eines Mannes über die Auswirkungen der Einnahme von Koriander.

„Verwenden Sie auf gar keinen Fall Koriander. Ich sage das als jemand, der es für ein paar Tage eingenommen hat und dadurch eine leichte Psychose und extreme neurologische Symptome bekommen hat, was mich fast bis zum Selbstmord gebracht hätte…… Ganz zu schweigen von der Tonne Quecksilber, die ich wahrscheinlich in mein ZNS und Gehirn gedrückt habe…..

Ich war vorher nicht so krank, ich hatte nur ein paar Gedächtnisprobleme und Schwierigkeiten richtig zu denken und jetzt könnte ich Ihnen eine Liste mit 50 Symptomen geben………Tun Sie es nicht!“

Dieser und viele weitere Berichte können auf http://cutlersuccessstories.weebly.com/what-not-to-do.html nachgelesen werden.

Das Problematische ist, dass es nach der Einnahme von Koriander erst zu einer Verbesserung und dann nach Wochen oder Monaten zu einer Verschlechterung oder dem Auftreten von neuen Symptomen kommen kann.

Wenn sie den Verdacht haben, dass Sie sich durch die Einnahme von Chlorella oder Koriander geschädigt haben, kontaktieren Sie mich bitte.

Man kann in den meisten Fällen, die Schäden durch die Gabe der richtigen Chelatbildner im Rhythmus ihrer Halbwertszeit, nach dem Andrew Cutler Protokoll rückgängig machen.

Paola Dziwetzki

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Bettlägerig nach Chlorella? Zwei Fallbeispiele

Bettlägerig nach Chlorella? Zwei Fallbeispiele

Bettlägerig nach Chlorella? Zwei Fallbeispiele

In diesem Artikel stelle ich zwei Fälle vor, bei denen es nach der Einnahme von Chlorella gemäß der Dr. Klinghardt Methode zu Bettlägerigkeit gekommen ist.

Diese Fälle werden in dem Dokument “Chlorophyll und Häm: Toxische Wechselwirkungen bei subklinischer Porphyrie und Schwermetallvergiftung” von Gerald Würkner beschrieben.

Fall Nr. 1:

“Patient 1 (P1), 35 Jahre, männlich: Der Patient, der an Hormonstörungen leidet, ansonsten aber einen weitgehend gesunden Eindruck hinterlässt, entschließt sich ohne klare Indikation im Alter von ca. 25 Jahren zu einer Hochdosis-Therapie mit Chlorella. Nach einiger Zeit stellen sich bei P1 schwer zu klassifizierende Symptome ein, die vor allem durch einen extremen körperlichen und geistigen Leistungseinbruch charakterisiert sind.

Trotz der Verschlechterung wird die Therapie mit Chlorella fortgesetzt. Schließlich tritt ein Ikterus auf. Als daraufhin die Dosis der Chlorella reduziert und dann ganz abgesetzt wird, erfolgt zwar eine Remission des Ikterus, aber keine Besserung des Allgemeinzustandes, sodass weitgehend Bettlägerigkeit vorliegt.

Zusätzlich treten massive Unverträglichkeitsreaktionen, ins- besondere bei einer Vielzahl von Nahrungsmitteln, als auch schwere Obstipation und psychische Symptome (u.a. Angst- zustände, Panikattacken) auf. Weitere Symptome: Tinnitus, Gewichtszunahme, Herzklopfen, Schweißausbrüche, Schlaf- störungen, Probleme mit dem Blasenschließmuskel nach dem Urinieren, trockene Haut, schrumpelig eingefallene Fingerkuppen.

Insgesamt muss der Zustand als schwerwiegend (konstant bettlägerig), mitunter auch kritisch, eingestuft werden. Klinisch lässt sich nichts wirklich Auffälliges beobachten, außer dass der Dopaminspiegel zeitweise unterhalb der Nachweisgrenze liegt. Bereits Jahre nach dem Absetzen der Chlorella wurde in einer Krise eine Harnprobe nach einiger Zeit an der Luft dunkelbraun.”

Fall Nr. 2:

“Patient 2 (P2), 50 Jahre, männlich: Als Jugendlicher wiederholt innerhalb mehrere Jahre starke krampfartige Schmerzen im Oberbauch, vorwiegend auf kurzfristige Nahrungskarenz (verspätete Mahlzeit bzw. Ausfall einer Mahlzeit). Als junger Erwachsener Mitte 20 einige Male bierbrauner Harn ohne weitere Auffälligkeiten sowie Parästhesien in den Beinen.

Mit 32 Jahren Entwicklung eines unspezifischen Beschwerdesyndroms ohne klare Diagnose. Es ist durch einen körperlichen und geistigen Leistungseinbruch gekennzeichnet, der zu mehrmonatiger Bettlägerigkeit führt, als auch durch Unverträglichkeitsreaktionen auf Nahrungsmittel. Symptome des Syndroms: Komplex aus Seh-, Konzentrations-, Sprach-, Wahrnehmungs- und Bewusstseinsstörungen, die in erster Linie als Überlastung der jeweiligen Bereiche selbst bei geringen Reizen charakterisiert sind, nervöse Unruhe, allgemeine muskuläre Schwäche mit Neigung zu Muskelverhärtung bzw. Verkrampfung, umfassende Parästhesie (alle Extremitäten und die gesamte Stützmuskulatur) direkt auf Belastung, aber auch bei Ruhe, Tremor nach Belastung, Koordinationsstörungen mit Ansätzen von Lähmungen, Schmerzen/Druck im Bereich der Leber (rechter Rippenbogen), Probleme mit dem Blasenschließmuskel nach dem Urinieren, Einknicken beim Gehen, Tinnitus, Herzklopfen, Übelkeit und Magenschmerzen, zuerst Diarrhö dann Obstipation, Entzündungen im Mundraum, starker Speichelfluss, saurer Geschmack im Mund, Schweißausbrüche, entzündete Papeln auf der Haut, trockene Haut, schrumpelig eingefallene Fingerkuppen, regelmäßig zusätzlich Migräneschübe. Therapeutisch wird aus- schließlich Glukoseinfusion vertragen.

Nach langsamer Besserung verschlechtert sich der Zustand einige Jahre später, im Alter von 38 Jahren, mit der bereits bekannten Symptomatik erneut, wobei durch eine hochdosier- ten Chlorella-Einnahme zur Schwermetallentgiftung ein erster, sich mit der Einnahme der Chlorella kontinuierlich steigern- der Krankheitsschub ausgelöst wird und nach einer darauf- folgenden Amalgam-Entfernung ein zweiter derart schwerer Krankheitsschub einsetzt, dass zeitweise Lebensgefahr durch Atemlähmung besteht. Es treten neben dem genannten Syndrom erneut kurzzeitige Lähmungen der Extremitäten als auch zusätz- lich Zonen mit Hypästhesie im Bereich der Beine auf und eine Kohlehydratverwertungsstörung.

Ab diesem Zeitpunkt sind selbst kleinste Mengen Chlorella von erheblich krankheitsverschlimmernder Wirkung. Der Zustand scheint insgesamt nicht reversibel und kleinste Belastungen (Überlastungen des aktuellen Zustandes) führen sofort zu einer erneuten langfristigen Verstärkung des gesamten Syndroms. Auch in diesem Fall liefern keine allgemein anerkannten klinischen Parameter einen Hinweis auf die Erkrankung. “

 

In beiden Fällen hat die Einnahme von Chlorella zur Bettlägerigkeit geführt, die nicht reversibel zu sein scheint.

Der Autor des Dokuments, Herr Gerald Würkner, argumentiert, dass in beiden Fällen die dramatischen Nebenwirkungen darauf zurückzuführen sind, dass der Chlorophyll-Gehalt des Chlorellas eine bis dato nicht diagnostizierte Porphyrie erstmalig zum Vorschein gebracht hat.

Was ist eine Porphyrie?

Porphyrine sind Baustoffe, die bei der Synthese von Häm wichtig sind. Werden diese Baustoffe nicht richtig verwertet, so können erhöhte Porphyrinwerte im Blut und Urin nachgewiesen werden. Eine Porphyrie ist also eine Stoffwechselstörung, die eine Reihe von Symptomen hervorrufen kann: von physischen bis zu psychischen Störungen.

Eine Porphyrie kann durch erhöhte Porphyrinwerte im Urin diagnostiziert werden. Da der Test jedoch extrem sensitiv ist, kommt es oft zu falsch negativen Diagnosen. Werden die Urinproben falsch gehandhabt, so kann es zu einem falschen Resultat kommen, obwohl der Patient tatsächlich an einer Porphyrie leidet.

Liegt eine Porphyrie vor, so kann man das auch anhand des Farbumschlags des Urins feststellen: wird der Urin, nachdem er einige Zeit lang an der Luft stand, braun, so kann das auch auf eine Porphyrie hindeuten.

Bei beiden Patienten wurde zu bestimmten Zeitpunkten festgestellt, dass der Urin mit der Zeit braun wurde. Beide Patienten zeigten jedoch negative Porphyrin-Urintests.

Was ist Chlorophyll?

Chlorophyll ist ein Farbstoff, der Pflanzen ihre grüne Farbe verleiht.

Was ist Chlorella?

Chlorella ist eine Alge. Sie wird in grünen “Presslingen” verkauft und oft bei Schwermetallvergiftungen angewendet.

Wieso Chlorophyll keine Bettlägerigkeit bei Porphyrie auslösen kann 

Der Autor des Dokuments, Herr Gerald Würkner, stellt die These auf, dass in Menschen, die an einer subklinischen Porphyrie leiden, ein Schub von akuter Porphyrie durch hohe Gaben von  Chlorophyll (in dem Fall in Form von Chorella) ausgelöst werden kann.  

In diesem Artikel widerlege ich Herr Gerald Würkners These, dass die Bettlägerigkeit bei den beiden Männern durch das Chlorophyll hervorgerufen wurde.

Stattdessen gebe ich 8 Gründe an, wieso meiner Meinung nach die Bettlägerigkeit nichts mit dem Chlorophyllgehalt von Chlorella zu tun hatte, sondern mit der Fähigkeit von Chlorella Quecksilber zu mobilisieren und zu verlagern.

Grund Nr. 1

Herr Würkner stellt die Effektivität und die Sicherheit von Chlorella bei der Schwermetallvergiftung niemals in Frage.

Von den 54 Quellenangaben am Ende des Dokuments beschäftigt sich kein einziges davon mit Chlorella und dessen angeblicher Fähigkeit, Schwermetalle zu entgiften.

Herr Würkner beschäftigt sich also in keiner Weise damit, ob Chlorella tatsächlich Quecksilber und andere toxische Metalle entgiften kann. Er nimmt es als Gegeben hin, ohne darauf einzugehen, wieso. Herr Würkner zitiert keine einzige Studie und keine dokumentierten klinischen Beobachtungen, die bei Chlorella eine entsprechende Fähigkeit belegen können. 

Wir wissen, dass auch die sichersten Arzneimittel und Therapien Nebenwirkungen haben können. So wären diese mit Sicherheit bei einem Mittel zu erwarten, der die Fähigkeit besitzt, Schwermetalle zu mobilisieren. Das alleine könnte die Nebenwirkungen bei einer Hochdosis-Chlorella-Therapie erklären. Herr Würkner ignoriert diese Tatsache völlig. 

Grund Nr. 2:

Es gibt eine Verbindung zwischen Quecksilbervergiftung und Porphyrie.

So beschäftigen sich mindestens 17 von den 54 Studien und Artikeln, die Herr Würkner zitiert mit dem Zusammenhang zwischen Quecksilber- oder Bleivergiftung und Porphyrie.

Auch ist Dr. Andrew Hall Cutler in seinem Buch “Amalgam Illness” auf diese Tatsache eingegangen. So wissen wir spätestens seit dem Erscheinen seines Buches in 1999, dass eine Diagnose von Koproporphyrinen (eine bestimmte Art von Porphyrinen) im Urin eine positive Diagnose von Quecksilbervergiftung darstellt.

Wir wissen also, dass in den meisten Fällen Porphyrie = Quecksilbervergiftung.

Bei Fall 2 kann man eine Quecksilbervergiftung mit großer Wahrscheinlichkeit bestätigen, da einer der Krankheitsschübe direkt nach einer Amalgamentfernung (größere Exposition zu Quecksilberdampf) stattfand.

Bei Fall 1 wurde eine Quecksilbervergiftung nicht überzeugend ausgeschlossen. Es wird in keiner Weise beschrieben, wie man zu dem Schluß gekommen ist, dass dort keine Schwermetallvergiftung vorliegt, da ja Hormonstörungen durchaus von einer Quecksilbervergiftung verursacht sein können.

Aufgrund des engen und vielfach zitierten Zusammenhangs zwischen Quecksilbervergiftung und Porphyrie würde man erwarten, dass Herr Würkner sich mit den typischen Symptomen von Quecksilbervergiftung auseinandersetzen würde. Das findet jedoch seltsamerweise nicht statt.

Wenn wir also wissen, dass eine Quecksilbervergiftung vorliegt und dass die Person mit einem Mittel behandelt wurde, welches in der Lage ist, Quecksilber zu mobilisieren (was Chlorella ja wegen seiner einfachen Thiolverbindungen tun kann) und wenn es dann während dieser Therapie zu Nebenwirkungen kommt, so wäre die naheliegendste Erklärung die, dass diese Nebenwirkungen eben aufgrund der Mobilisation von Quecksilber entstanden sind. Jedoch versäumt es Herr Würkner diese simple Logik aufzugreifen.

Grund Nr. 3

Chlorella besteht aus vielen verschiedenen Inhaltsstoffen: Proteinen, Chlorophyll, Schwefelverbindungen, Vitaminen, Mineralstoffen, und manchmal ist es auch mit Schwermetallen kontaminiert. Das sind also eine Reihe von Faktoren, die bei der Entwicklung der Nebenwirkungen eine Rolle gespielt haben können. Wie war Herr Würkner in der Lage, daraus sofort das Chlorophyll als den Übeltäter isolieren und identifizieren zu können? Das wird an keiner Stelle erklärt.

Grund Nr. 4

Chlorophyll ist ein frei verkäufliches, billiges Nahrungsergänzungsmittel, das überall in seiner reinen Form erhältlich ist.

Wenn es tatsächlich stimmt, dass bis zu 5% der Bevölkerung an einer Porphyrie leiden, so müsste man viel öfter Berichte von Gegenreaktionen hören. Diese gibt es jedoch nicht.

Diese Tatsache alleine widerlegt Herr Würkners These.

Grund Nr. 5

Chlorophyll ist in fast jeder Pflanze und so auch in grünem Gemüse enthalten. Wenn also Chlorophyll tatsächlich zum Ausbruch einer Porphyrie führen kann, so müsste man auch hier viel öfter entsprechende negative Berichte hören. Aber auch hier sucht man danach vergebens.

Grund Nr. 6

Herr Würkner ignoriert das Prinzip von Ockhams Rasiermesser. Dieses kommt zur Anwendung, wenn wissenschaftliche Thesen aufgestellt werden. Es besagt, dass nur die einfachste Erklärung auch die wissenschaftlich korrekte sein muss.

Die einfachste Erklärung hier ist die, dass quecksilbervergifteten Menschen ein Mittel verabreicht wurde, von dem wir wissen, dass es eins der gefährlichsten Nervengifte mobilisieren kann, das es gibt. Das Aufkommen der anschließenden dramatischen Symptome kann nur mit der Präsenz von Quecksilber erklärt werden. Die Symptome von Quecksilbervergiftung sind vielfach dokumentiert und liegen bei beiden Patienten vor, während oder nach der Behandlung vorzufinden.

Das Heranziehen eines neuen Sachverhaltes (Chlorophyll verursacht Schub von Porphyrie) für den der Autor keinen einzigen Beleg vorlegen kann, ist konträr zu Ockhams Rasiermesser und muss somit verworfen werden.

Grund Nr. 7

Es gibt im Internet eine Vielzahl von Artikeln und Videos, die die Sicherheit und Effektivität von Chlorella propagieren, Schwermetalle zu entgiften. Wenn man sich jedoch die Kommentare unter diesen Videos und Artikeln durchliest, so findet man Berichte, die von oft dramatischen Nebenreaktionen sprechen.

Das zeigt also, dass das Aufkommen von Nebenwirkungen nach der Gabe von Chlorella nicht selten ist. Ganz im Gegenteil, es scheint recht häufig zu sein.

Auch fängt Herr Würkner selbst seinen Artikel mit folgendem Satz an “ Bei der Therapie vermuteter chronischer Schwermetallvergiftungen, beispielsweise durch Amalgam, mittels Chlorella spp. nach dem Therapieansatz von Dr. Klinghardt, wurde wiederholt beobachtet, dass hohe orale Gaben von Chlorophyll (Der Autor meint Chlorella. Er zeigt keinen einzigen Fall, wo die reine Gabe von Chlorophyll ähnlich dramatische Wirkungen gezeigt hätte.), wie sie in diesen populären Algenprodukten vorkommen, unter bestimmten Rahmenbedingungen toxisch sind, wobei die Symptomatik Parallelen zu Defekten im Häm-Metabolismus nahelegt. “

Es “wurde wiederholt beobachtet” – der Autor gibt also selber zu, dass Nebenwirkungen bei Chlorella nicht selten sind. Die unkritische Annahme, dass Chlorella also sicher und effektiv bei Schwermetallvergiftung ist, ist nicht haltbar.

Grund Nr. 8

Alle aufgelisteten Symptome, die bei den Patienten vor und nach der Chlorella-Gabe beobachtet wurden, sind typisch für Quecksilbervergiftung.

Jedoch scheint sich der Autor damit seltsamerweise nicht näher beschäftigt zu haben, obwohl mindestens 17 von den von ihm zitierten Studien und Dokumenten sich mit Quecksilber oder Bleivergiftung und Porphyrie befassen. Hätte er das getan, so hätten ihm die Übereinstimmungen mit Quecksilbervergiftung auffallen müssen, die ja auch eine Porphyrie hervorrufen kann.

 

Fazit

Das Dokument “Chlorophyll und Häm: Toxische Wechselwirkungen bei subklinischer Porphyrie und Schwermetallvergiftungen” von Gerald Würkner ist ein nicht gut recherchiertes, unwissenschaftlich konzipiertes Dokument, welches leider nur zu der Verwirrung über Schwermetallvergiftung beiträgt, anstatt Licht ins Dunkel zu scheinen.

Es zeigt auch die folgenden Sachverhalte:

– Die hochgradige Gefährlichkeit von Chlorella, und hier speziell der Klinghardt-Methode. Unter einem meiner Videos zum Thema “Wie Chlorella eine Schwermetallvergiftung verschlimmern kann” kam es wiederholt zu Kommentaren, dass, wenn man die ersten Nebenwirkungen nach der Einnahme von Chlorella verspürt, dass man dann die Dosis erhöhen soll, so wie es das Klinghardt-Protokoll vorschreibt. Dieses Dokument von Gerald Würkner zeigt, wie gefährlich diese Vorgehensweise ist. Stellen sich Symptome ein, die auf eine Mobilisierung von Quecksilber schließen lassen, so sollte man unter gar keinen Umständen, versuchen durchzupowern. Die Konsequenzen können vernichtend sein, wie man in diesem beiden Fällen gesehen hat.

– Die fast völlige Misinformation zwischen Heilpraktikern, Ärzten und der generellen Bevölkerung, was Schwermetallvergiftung angeht. Die Informationen darüber, wie man Quecksilbervergiftung richtig diagnostiziert und behandelt sind oft nicht vorhanden, basieren auf gefährlichem Halbwissen oder sind widersprüchlich.

Wie bereits angesprochen: während einer Quecksilberausleitung wird eines der gefährlichsten Nervengifte mobilisiert, das es überhaupt gibt. Dieses Nervengift steckt in Ihrem Zentralen Nervensystem und verursacht eine ganze Reihe von psychischen und physischen Symptomen. Ein Programm, welches dazu dient, es dort rauszuholen, muss EXTREM vorsichtig konzipiert sein. Dinge müssen stabil gehalten werden. Man muss hier wie bei einem wissenschaftlichen Experiment vorgehen: strikt, indem man einige Faktoren konstant hält und mit entsprechender Fokussierung und Rigorosität. Das kann und sollte man nicht mal nebenbei machen, indem man ab und zu mal ein paar Algenpräparate oder andere Chelatbildner einnimmt. 

Wie man Quecksilber und andere Schwermetalle richtig entgiftet, erfahren Sie auf dieser Seite oder in diesem Video

 

Paola Dziwetzki

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Vier natürliche Mittel für einen flachen Bauch

Vier natürliche Mittel für einen flachen Bauch

Vier natürliche Mittel für einen flachen Bauch

Kennen Sie das: Sie haben etwas mehr gegessen, als Sie es vorhatten, und wissen schon, dass der Gürtel am Tag darauf etwas strammer sitzen wird und dass der Spiegel Ihnen nicht gnädig sein wird?

Verzagen Sie nicht: dieses Schicksal kann aufgehalten werden!

Ich stelle hier vier natürliche Mittel vor, die Ihrer Verdauung einen Boost geben können, so dass Sie trotz eines üppigen Mahls am Tag davor, am Morgen danach mit einem flachen Bauch aufwachen.

Die hier dargestellten Mittel sind keine Diätpillen, sondern altbewährte sanfte Methoden, um die Verdauung anzukurbeln. Sie sind in der Lage, zu verhindern, dass Ihr Gewicht außer Rand und Band gerät. Ihre Einnahme verspricht jedoch keine dramatischen Gewichtsverluste, lediglich eine subtile Gewichtskontrolle.

1. Oxy-Powder

Buchstäblich übersetzt in “Sauerstoffpulver” handelt es sich hier um das schon alt bewährte Magnesiumperoxid, MgO2. Es hat also ein Sauerstoffmolekül mehr als Magnesiumoxid. Oxy-Powder ist KEIN Magnesiumpräparat. Es ist also nicht dafür geeignet, einen Magnesiummangel auszugleichen. Dafür ist das Magnesium zu schlecht absorbierbar.

Oxy-Powder ist ein Sauerstoffpräparat. Es spendet dem Körper zusätzlichen Sauerstoff.

Wie macht es das?

Nach der Einnahme werden einzelne Sauerstoffionen (O-) frei. Diese ermöglichen es, dass die Verdauung besser abläuft und dass gleichzeitig der Stuhl weicher wird. Bei einer zu hohen Einnahme von Oxy-Powder kann es zu regelrechten wässrigen Stühlen kommen. Das kann man sich zunutze machen für eine Darmsanierung.

Der extra Sauerstoff spendet auch Energie, Oxy-Powder sollte also nicht zu spät am Abend eingenommen werden, da es Ihnen ansonsten schwer fallen könnte, einzuschlafen.

Der Sauerstoff hilft der Verdauung, regt den Metabolismus an, heilt den Darm bei Entzündungen und eliminiert pathogene Keime.

Somit kann Oxy-Powder sogar bei langwierigen Symptomen nach einer Lebensmittelvergiftung helfen.

Es gibt auch andere, ähnlich wirkende Mittel, wie Ozovit. Allerdings sind diese als loses Pulver erhältlich, was die Handhabung und Dosierung unpraktisch gestaltet. Aber was die Wirkung angeht, so sind sie Oxy-Powder sehr ähnlich.

Vorgeschlagene Menge: 1 bis 2 Kapseln pro Tag. Bei einer Darmreinigung 4 bis 6 Kapseln pro Tag bis zu 1 Woche lang.

Hier Oxy-Powder oder Ozovit kaufen.

2. Mariendistelextrakt

Mariendistelextrakt regt die Leber an, mehr Gallensaft herzustellen. Gallensaft hilft, Fett zu verdauen.

Sie müssen jedoch keine Leber- oder Gallenprobleme haben, um von diesem Wirkstoff zu profitieren. Mariendistelextrakt hilft auf eine sanfte Weise, mehr Stuhl zu produzieren, es ist also ein weiteres erprobtes Mittel, welches die Verdauung anregt.

Da das in der Galle enthaltene Bilirubin für die dunkle Farbe eines gesunden Stuhles verantwortlich ist, kann es nach der Einnahme durchaus zu einer intensiven dunkelbraunen Farbe beim Stuhlgang kommen.

Aufgrund der einzigartigen Wirkung von Mariendisteln wird diese sogar bei Leberzirrhosen und Hepatitis eingesetzt. Sie hilft bei der Regenerierung von dem so wichtigen Organ, der Leber.

Ich empfehle Mariendistelextrake, die Dosierungen von 250 bis 500 mg pro Pille enthalten, und somit eine hohe Konzentration an Silymarin aufweisen. Silymarin ist der hauptsächliche aus der Heilpflanze gewonnene therapeutische Stoff.

Online ist die Auswahl an Extrakten oft größer und viel erschwinglicher. In der Apotheke kann es sein, dass Sie maximal Dosierungen von 80 mg finden. Das ist nicht genug.

Ich empfehle 2 x 500 mg Kapseln vor dem Schlafengehen.

Mein bevorzugtes Produkt: Volles Spektrum Mariendistel.

3. Thymian Tee

Frischer Thymian. Um Tee zu brühen, eignet sich jedoch getrockneter Thymian am besten.

Thymian ist hierzulande eines der am meisten unterschätzten Kräuter, sollte aber aufgrund seiner vielen Heilwirkungen in keinem Haushalt fehlen.

Es wird oft vor allem bei der Erkrankung von Atemwegen benutzt, jedoch ist sein verdauungsfördernder Effekt kaum zu übertreffen.

Thymian enthält viele Bitterstoffe (was gut für den Darm ist), tötet Bakterien, Viren und Pilze und hilft bei Entzündungen. Es kann auch kleinere Parasiten und Würmer beseitigen.

Wird eine Lebensmittelvergiftung schnell genug erkannt, so können ein bis zwei große Tassen frisch gebrühten Thymiantees diese sofort aufhalten, wenn der Tee innerhalb von 30 Minuten nach dem Verzehr der verdorbenen Lebensmittel getrunken wird. (Wichtig: Lebensmittelvergiftungen können lebensgefährlich sein. Falls Sie Verdacht haben, sich eine zugezogen zu haben, gehen Sie umgehend zum Arzt oder rufen Sie den Notdienst.).

Ich empfehle 1 bis 2 Tassen nach dem Essen oder vor dem Schlafengehen. Lassen Sie den Tee 10 Minuten lang ziehen. Wichtig ist, dass man getrockneten Thymian und keinen frischen benutzt.

Mein bevorzugtes Produkt: 100 mg Thymian in der Apotheke kaufen und in einem Sieb aufbrühen.

Mehr Infos hier oder hier.

4. Probiotika

Unser Verdauungsapparat ist besiedelt mit ca. 100 Billionen von guten Bakterien, die eine wichtige Arbeit bei der Verdauung, beim Immunsystem und sogar bei unserer psychischen Gesundheit leisten. Diese können jedoch durch eine Vielzahl von Faktoren beeinträchtigt sein und ihre Anzahl kann schwinden. “Böse” Bakterien können sich statt der guten ansiedeln. Läuft die Verdauung nicht optimal ab, so kann es zur Gewichtszunahme kommen.

Was kann die Population von guten Bakterien negativ beeinträchtigen? Quecksilber aus Amalgamfüllungen, Antibiotikaeinnahme, Lebensmittelvergiftungen, übermäßiger Alkoholkonsum, Konsum von verpackten und “toten” Lebensmitteln, Entzündungen, Pestizide, zu viel Zucker oder viele andere Aspekte unserer modernen Lebensweise.

Eine bewährte Methode, ein beeinträchtigtes Mikrobiom wiederherzustellen ist die Einnahme von Probiotika. Es gibt da jedoch ein Problem: die meisten Probiotika werden aus Milch gewonnen. Viele Menschen leiden an einer Milchallergie. Somit können Probiotika eine Reihe von unangenehmen oder sogar entzündlichen Reaktionen hervorrufen und somit den Verdauungsapparat beeinträchtigen anstatt ihn zu kurieren.

Die Lösung? Auf Erde basierende Kulturen einnehmen.

Das ist richtig: viele nützliche Bakterien, die in unserem Darm leben, sind auch in der Erde vorzufinden. Also ein weiterer Grund Kinder mal im Dreck spielen zu lassen.

Falls Sie jedoch zu groß für den Sandkasten sind, so können Sie sich bequem auch Erd basierende Probiotika in Online Shops bestellen. Das erspart auch den extra Waschgang.

Meine Empfehlung: Prescript Assist Soil Based Probiotics, 1 bis 2 Pillen pro Tag oder vor dem Schlafengehen.

Allerdings auch hier Vorsicht walten lassen: nicht alle Menschen vertragen Probiotika gleich gut. Einige Stämme können Histamin produzieren, was bei einigen zu unerwünschten Nebeneffekten führen kann. Also am besten niedrig dosieren und erstmal beobachten.

Kennen Sie noch andere Mittel, die natürlich sind und funktionieren? Lassen Sie es uns weiter unten in den Kommentaren wissen.

Paola Dziwetzki

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